Wegen der russischen Militärangriffe hat das Personal der belgischen Botschaft die Ukraine bereits verlassen. Die Lage sei zu bedrohlich. Die belgische Botschaft war bereits vor Kurzem im Zuge der Verschärfung des russisch-ukrainischen Konflikts in die französische Botschaft verlegt worden. Nun werden ihre Zuständigkeiten von der belgischen Botschaft in Polen übernommen.
Die Frage ist, was mit den belgischen Staatsbürgern passiert, die sich noch in der Ukraine befinden. Sie werden weiterhin von Konsularteams betreut, die das Außenministerium an verschiedene Grenzübergänge zur Ukraine entsandt hat.
Konsularische Teams seien in der Nähe der Grenzen zur Ukraine in Polen, Slowakei, Rumänien und Moldawien präsent. Außerdem gebe es vom Außenministerium ein Krisenzentrum, erklärte ein Sprecher.
Nach Schätzungen vom Montag befinden sich noch fast 300 Personen unter belgischer Verantwortung in der Ukraine. Die meisten sind Belgier und ihre engen Familienangehörigen, aber auch ein gutes Dutzend Personen mit luxemburgischer Staatsangehörigkeit. Die Zahl änderten sich aber ständig, je nachdem, wer ausreist und wer sich meldet.
Eine Rückführungsmission, wie zum Beispiel im August in Afghanistan, soll es nicht geben. Das hatte Außenministerin Sophie Wilmès schon auf einer Pressekonferenz mitgeteilt. Nach der Machtübernahme der Taliban hatte das Außenministerium Evakuierungsflüge der Luftstreitkräfte organisiert, um Landsleute und Afghanen, die für belgische Dienste gearbeitet hatten, nach Belgien zurückzuholen.
Volker Krings