Belgien werde gemeinsam mit seinen Partnern, der EU und der Nato, auf das russische Vorgehen reagieren. Wie genau die Reaktionen Belgiens aussehen könnten, teilte Wilmès nicht mit. Auf dem Nachrichtenkanal Twitter beließ sie es bei der Formulierung: Die Reaktion werde "stark und geeint" sein.
Auch in den RTL-Nachrichten am Montagabend wurde Wilmès nicht deutlicher. Immer wieder betonte sie die Notwendigkeit, die Lage diplomatisch zu lösen. Ein Waffenstillstand in der Ostukraine sei der erste Schritt dazu. Dann müsse es am Verhandlungstisch weitergehen. Belgien sei dort sowohl durch seine Mitgliedschaft in der EU als auch der Nato immer vertreten.
Ob belgische Nato-Soldaten eventuell bei einem bewaffneten Konflikt eingesetzt werden könnten, ließ Wilmès offen. Richtig sei aber auch, dass einige Forderungen des russischen Präsidenten Putin für die Nato rote Linien darstellten. Andere allerdings seinen durchaus interessant und sollten von beiden Seiten bei Gesprächen berücksichtigt werden.
Premierminister De Croo nannte das Vorgehen Russlands eine klare Verletzung der territorialen Integrität der Ukraine. Russland warf er ein inszeniertes Schauspiel vor, wobei das Land bewusst eine Erzählung zum Vorwand nehme, um sich Teile der Ukraine einzuverleiben.
vrt/kw/sh
Dabei sollte man bedenken dass Belgien auch nicht besser ist. Es hat den Kosovo auch anerkannt. Der Kosovo ist auch ein umstrittenes Gebiet wie diese selbsternannten Volksrepubliken.
Doch, Herr Welterklärer, Belgien ist besser - oder standen wir etwa mit 150.000 Soldaten und atomwaffenfähigem Kriegsgerät rund um den Kosovo und sind schließlich einmarschiert? Und hat Belgien etwa Teile des Kosovo völkerrechtswidrig annektiert?
Olympisches Gold in Whataboutism und "Wieder eine Gelegenheit verpasst, besser mal nichts zu sagen".
Russland gebärdet sich in den eigenen (Putin's)Medien immer mehr als Schutzmacht aller Ostslawen. Der ukrainische Präsident Selenskij wird als vom Westen korrumpierter Diktator dargestellt, der zuallererst mal militärisch gegen die Bewohner des Donezbecken (Donbass) vorgehen will.
Das ist die Sichtweise des Kreml: Es ist nicht Putin, der agresssiv vorgeht, sondern es war die ukrainische Politik, die seit 2014 in der Ostukraine völkerwidrig agierte.
In der Zeitung Iswestija lesen wir:
"Seit 2014 führten die ukrainischen Behörden eine Militäroperation gegen die Bewohner des Donbass durch, die sich weigerten, die Ergebnisse des Staatsstreichs und die neue Regierung in der Ukraine anzuerkennen. Gleichzeitig macht Kiew Moskau für die aktuelle Situation verantwortlich. Russland hat wiederholt erklärt, dass es keine Partei des innerukrainischen Konflikts ist."
Hier schiebt natürlich einer dem anderen den schwarzen Peter zu. Keiner will der allererste Agressor gewesen sein.
Die westliche Sichtweise war seit Jahren einseitig, gezielt anti-russisch, obwohl auf ukrainischer Seite ebenso genug Agressionspotential vorhanden war.
Wie sollte die Sichtweise des Westens denn sein, Herr Scholzen, müssen wir etwa alle Beifall klatschen für Putins Kriegstreiberei?
Böse Jungs auf beiden Seiten... dass ich nicht lache.
Gut, dass der Kosovo zur Sprache kommt.
Ja, Belgien hat dessen Unabhängigkeit anerkannt, zusammen mit 115 anderen Staaten.
Und Russland? Der seit dem 1. Weltkrieg sattsam bekannte "Beschützer aller Slawen", in diesem Fall der Serben, ist natürlich nicht darunter. Putin selbst hat diese Unabhängigkeitserklärung als "illegal" bezeichnt.
"Der russische Präsident Wladimir Putin hat sich gegen eine einseitige Anerkennung der Unabhängigkeit des Kosovo durch westliche Staaten ausgesprochen.
Jede in diese Richtung gehende Ankündigung sei illegal und verstoße gegen die guten Sitten, sagte Putin am Freitag nach einem Treffen mit seinem bulgarischen Kollegen Parwanow in Sofia. Stattdessen müsse die Kosovo-Frage in weiteren Verhandlungsrunden gelöst werden."
(Reuters 18.01.2008)
Aber das mit der Ostukraine ist natürlich gaaanz was anderes, nicht wahr?
So zimmert halt jeder sich das Völkerrecht, sie es ihm in den Kram passt.
Von der einseitigen Annexion der Krim ganz zu schweigen.
Auch von der gegenseitigen strikten Respektierung der Grenzen, wie in der KSZE-Akte vereinbart.
Klar, Herr Scholzen. Regierungsnahe russische Zeitungen zitieren, um russische Position zu verteidigen, ist eine wirklich aufgeklärte Vorgehensweise.
Was genau erinnert mich dabei, an die Kampagne der ostbelgischen Gegenpoler?
Aber die Herren Scholzen basteln sich halt ihre Realität so, wie sie ihnen gefällt.
Wer den anthropogenen Klimawandel leugnet und behauptet, CO2 habe keinen Einfluss auf Klimaprozesse kann vogelfrei auch sonst sinnfrei alles behaupten. Und wenn es sein muss auch das Gegengeil davon.
An die Herren Leonard und Hezel,
Haben Sie überhaupt eine eigene Meinung? ich bin weder pro-russisch noch pro-ukrainisch. Wenn die Ost-Slawen sich die Köpfe gegenseitig einhauen und sich kaputtschlagen wollen, dann sollen die das tuen, von aussen hat niemand wirklich Einfluss darauf wie in den 1990ern im ehemaligen Jugoslawien (Südslawien), und „wir Westler“ sollten nicht mitmischen.
Herr Schleck,
Gut, dass Sie die KSZE ansprechen. Da steht drin, dass Landesgrenzen zu beachten sind und Einmischungen in innerstaatliche Angelegenheiten sind untersagt. Putins Politik hat diese Vereinbarungen gebrochen. Die KSZE entpuppt sich als Papiertiger mit stumpfen Zähnen. Schade.
Werter Herr Hezel.
Mal wieder der übliche Whataboutism-Vorwurf, wenn die Argumente fehlen.
Sowohl im Kosovo als auch in der Ostukraine kam es zu Auseinandersetzungen zwischen Volksgruppen.Und jeweils eine Volksgruppe wurde durch eine Großmacht unterstützt (im Kosovo die Albaner durch die Nato und in der Ostukraine die Separatisten durch Russland).Und in beiden Fällen geschah die Abspaltung einseitig und mit Gewalt.
Dann erklären Sie mir bitte, warum das westliche Verhalten im Kosovo besser ist als das russische in der Ostukraine ? Auf die Erklärung bin ich gespannt.
@ Scholzen Guido:
Halten Sie eigentlich Alle, die das lesen für dumm, wenn Sie die Zeitung Iswestja zitieren????
Sie haben die Fake-News der Russen für sich abboniert...wow, ein ganz toller Einfall.
Das zeugt von höchster Intelligenz, danke.
»Dann erklären Sie mir bitte, warum das westliche Verhalten im Kosovo besser ist als das russische in der Ostukraine ?«
Im Kosovo ging es darum, einen Völkermord an den Albanern zu unterbinden.
Wenn Putin nun behauptet, in den Ostukraine gäbe es einen Genozid an den dort lebenden Russen, dann ist dies nicht nur eine Lüge, sondern an Lächerlichkeit kaum noch zu überbieten.
Wissen Sie, wo der Unterschied zwischen der heutigen Ukraine und dem heutigen Russland liegt? - In der Ukraine können Sie als russischer Muttersprachler Präsident werden (Wolodymyr Selenskyj spricht von Hause aus Russisch). Wenn Sie dagegen in Russland Russisch sprechen und Präsident werden wollen, dann kommen Sie in den Knast oder werden schlimmstenfalls vergiftet.
Ich stimme den Richtigstellungen von Herrn Chemnitz und Jusczyk zu. Die Scholzens versuchen wieder einmal die Welt für dumm zu verkaufen. Es ist immer die gleiche Masche: man versucht, irgendeinen "Vergleich" an den Haaren herbeizuziehen, mit völlig unterschiedlichen Situationen, Kontext und Verläufen, nur um eine Pseudo-Relativierung von inakzeptablen Zuständen und Vorgehensweisen rechtfertigen zu wollen. Die Quintessenz des Whataboutism. Also ehrlich: Das Verteidigungsbündnis NATO mit 30 Mitgliedsstaaten soll "nicht besser" sein als der blutrünstige Diktator auf Lebzeiten Putin, der nur die Sprache der Gewalt versteht? Also bitte... Das kann man doch nicht wirklich Ernst meinen, oder?
Werte Herr Jusczyk.
Noch eine Parallele. Die Militärintervention der Nato im Kosovo (erstmals mit deutscher Beteiligung seit 1945) und die nun sehr wahrscheinliche russische Intervention sind ohne UN-Mandat.Also eigentlich illegal.
Stimmt im Kosovo geschah ein Völkermord.Nur war das meiner Ansicht nach ein Vorwand zum Eingreifen, denn sonst hätte man auch zum Beispiel in Ruanda eingreifen müssen.Das eigentliche Ziel war die Schwächung der russischen Position auf dem Balkan.
Aus der aktuellen Pandemie habe ich gelernt, den Medien und Politikern nicht mehr alles zu glauben, sondern zu hinterfragen."Die Wahrheit" gibt es nicht, höchstens verschiedene Sichtweisen zu einer Angelegenheit. Selbst das Evangelium kann man so oder so verstehen.
Die russische Muttersprache Selenskys hat mit diesem Konflikt nichts zu tun.Napoleons Muttersprache war auch Korsisch und nicht französisch.Er musste dies mühsam auf der Offiziersschule lernen.
Nein, ich teile dieses "böser Osten- guten Westen"-Denken nicht. Das hatten wir schon, meine Generation wurde darauf sogar getrimmt.
OTAN/ NATO und Russland, nicht zu vergessen China, sind viel zu ähnlich gestrickt und haben mehr Gemeinsamkeiten als einem lieb sein kann. Die Kriegstreiber sitzen hüben wie drüben und warten auf den Profit einer militärischen Auseinandersetzung.
Leidtragende sind wie immer die kleinen Leute.
@Chemnitz:
Es gibt Menschen, die sich anscheinend nicht für das interessieren, was gesagt wird, sondern nur, WER etwas sagt. Ob Sie auch dazu gehören, müssen Sie mit sich selber ausmachen, die Gedanken sind frei. Politische Informationen können überall herkommen (BRF, Iswestija, Grenzecho, Tagesschau, Vivant...), das nennt man Pluralismus. Aber meine Meinung bilde ich mir selber.
@Jusczyk
Im Kosovo fand eine (beginnende) ethnische Säuberung an Kosovo-Albanern statt, aber kein Genozid. Nachdem die NATO sich "einmischte", passierte genau das Gegenteil: Unter UNO-Aufsicht wurden nun die dort lebenden Serben aus dem Kosovo vertrieben. Auge-um-Auge-Zahn-um-Zahn-Prinzip.
@Hezel
Die NATO hat in den letzten 20 Jahren in Afghanistan und Irak nur Chaos hinterlassen. Wollen wir die Ukraine zum Schlachtfeld machen? Putin hat Waffen, von denen andere nur träumen. Es ist schon seltsam mitanzusehen, wie einstige NATO-Gegner und Pazifisten neuerdings zu Kriegstreibern mutieren. War es nicht vor kurzem eine grüne Bundesaussenministerin, die stolzjubelnd "5.000 Helme in die Ukraine geliefert" verkündete?
@ Scholzen
- Wer etwas sagt ist immer relevant, oder sprechen Sie etwa den schrägen Typen von Vivant soviel Glaubwürdigkeit zu wie der Tagesschau?
- Na 'zum Glück' war es "nur" eine "ethnische Säuberung" und kein Genozid im Kosovo... Da bin ich ja beruhigt. Was ist eigentlich der Unterschied?
- Der einzige, der die Ukraine zum Schlachtfeld macht (und das seit Jahren), ist Putin, falls es Ihnen entgangen ist. Und wir sollen etwa tatenlos zusehen, wie sich der Pausenschläger Putin wie im Selbstbedienungsladen einfach so Teile eines souveränen Staates einverleibt? Aber klar, die "bösen" sind auf beiden Seiten...
Herr Hezel, Sie sind einfach fantastisch!😉
-Ich finde viele Sachen von Vivant nicht gut! Aber trotzdem verwende ich die als Info-Quelle. Ebenso verwende ich ja auch Alexander Hezel als Info-Quelle. Das ist Pluralismus, nun verstanden?
-Das Wort 'Genozid' bedeutet 'Völkermord'. Der Aghet (Armenier), der Holocaust und Ruanda 1994 waren organisierte Völkermorde, die grausamste und absoluteste Form einer ethnischen Säuberung, also viel schrecklicher als eine Völkervertreibung.
-Wenn militärisch in einem Territorium agiert wird, macht jede Kriegspartei diese Fläche zum Schlachtfeld.
@ Scholzen
- Es geht bei Quellen nicht um gut oder schlecht finden, sondern um Verlässlichkeit, Vertrauenswürdigkeit und Wahrheitsgehalt. Da sind Vivant und die Tagesschau eindeutig zwei Paar Schuhe. Nun verstanden?
- Sie schaffen es, sich von einem Kommentar zum nächsten selbst zu widersprechen:
Kommentar um 9:06 "Im Kosovo fand eine ethnische Säuberung statt, aber kein Genozid"
Kommentar um 11:19 "‚Genozid‘ bedeutet ‚Völkermord‘" und "Völkermorde, die grausamste und absoluteste Form einer ethnischen Säuberung"
- "Wenn militärisch in einem Territorium agiert wird, macht jede Kriegspartei diese Fläche zum Schlachtfeld" - Agiert die NATO etwa militärisch in der Ukraine? Da habe ich wohl etwas verpasst...
Wenn ich mich an den Einmarsch der fremden Truppen in den Kosovo erinnere, dann mit einem leichten Schmunzeln, die ERSTEN fremden Truppen die da waren, waren die der russischen Föderation die den NATOtruppen den Rang abgelaufen hatten.... Wie zumeist...
Herr Markgraff
Bitte lesen Sie den Wikipedia-Artikel "Vorstoß nach Pristina". Dort wird alles erklärt.
Russische Fallschirmjäger hatten den Flughafen von Pristina vor Eintreffen der westlichen Soldaten besetzt. Dort wäre es beinahe zum Zusammenstoß gekommen.