Dass sich im Auto so viele Keime tummeln, ist umso erschreckender, als die meisten Autofahrer doch ziemlich viel Zeit hinter dem Steuer verbringen. Die Aston University im britischen Birmingham ist der Frage nachgegangen ist, wie schmutzig eigentlich ein durchschnittliches Fahrzeug ist und wo sich die meisten Keime anhäufen. Für die Studie haben die Mitarbeiter fünf Gebrauchtwagen unter die Lupe genommen, die zwischen zwei und 17 Jahren alt waren.
Hunderte Bakterienstämme in jedem Auto - Kofferraum am dichtesten besiedelt
Die Forscher nahmen Proben aus dem Innenraum der Fahrzeuge. Mit Wattestäbchen sind sie zum Beispiel über das Armaturenbrett gegangen, über den Schalthebel und die Sitze. Auch aus dem Kofferraum haben sie Abstriche genommen. Und zum Vergleich haben sie Proben von zwei Toilettenschüsseln gemacht. Die wurden vorher nicht gereinigt und waren 24 Stunden vor Durchführung der Studie noch benutzt worden.
Die Analyse im Labor ergab, dass in den Autos insgesamt mehr als 1.425 Bakterienstämme vorhanden waren. In jedem Pkw befanden sich darunter auch Fäkalkeime - und zwar in weit größeren Mengen als in den Kloschüsseln. Der schmutzigste Ort im Auto ist der Kofferraum. Das liegt daran, dass dort die Einkäufe verstaut werden. Manchmal wirft man auch lose Gegenstände in den Kofferraum, weil die Einkaufstasche schon voll ist oder man lagert dort unwichtige Dinge, die man dann vergisst.
Armaturenbrett und Lenkrad schmutziger als Toiletten-Spültaste
Auf Platz zwei hinter dem Kofferraum landet der Fahrersitz. Danach folgen der Schalthebel und die Rückbank. Die wenigsten Keime haben die Mikrobiologen erstaunlicherweise am Armaturenbrett und am Lenkrad entdeckt - wobei beide immer noch schmutziger sind als der Knopf für die Toilettenspülung - und in den meisten Fällen auch schmutziger als ein Toilettensitz.
Die gute Nachricht ist, dass davon kein erhöhtes Gesundheitsrisiko ausgeht. Das hat Dozent Dr. Jonathan Cox laut Dernière Heure versichert. Er rät aber dazu, vor dem Essen nach einer Autofahrt die Hände zu waschen.
dh/jp