Das bedeutet, dass keine Intensivbetten mehr für Covid-Patienten freigehalten werden. Alle Patienten, die auf dringende Behandlung angewiesen sind, würden behandelt, alle anderen müssten warten, außer bei Transplantationen oder speziellen Herz- und Krebsbehandlungen, erklärt Margot Cloet vom flämischen Pflege-Dachverband Zorgnet-Icuro.
Aktuell befinden sich die Krankenhäuser in Phase 1B, das heißt, sie müssen die Hälfte ihrer Intensivbetten für Covid-Patienten freihalten. Wegen der schnell steigenden Infektionszahlen aufgrund der Omikron-Variante rechnen sie mit vielen neuen Covid-Patienten. Sollte es keinen Puffer mehr geben, dann sollen die Krankenhäuser selbst entscheiden, welche Patienten sie behandeln und welche nicht.
Das könnte zur Folge haben, dass Menschen nicht mehr ins Krankenhaus gebracht werden, wenn es keinen Sinn mehr hat. Marcel Van der Auwera vom Föderalen Dienst Volksgesundheit sagte in der VRT, diese Möglichkeiten müsse man jetzt besprechen, um zu vermeiden, dass Menschen im Krankenwagen zum Krankenhaus transportiert werden, obwohl dort kein Platz mehr frei ist.
Geert Meyfroidt, Intensivmediziner am Unikrankenhaus Löwen, erklärt, ausschlaggebend seien medizinische Kriterien, nicht der Impfstatus. Eine junge ungeimpfte Person mit hoher Überlebenschance werde immer intensivmedizinisch betreut. Die Menschen werden danach beurteilt, wie hoch ihre Chancen sind eine intensivmedizinische Behandlung zu überleben.
vrt/vk
Triage lässt grüßen. Man könnte auch sagen, es wird den Ärzten und Ärztinnen auferlegt, über Leben und Tod zu entscheiden.