Das glaubt der Virologe Marc Van Ranst, der dem Expertengremium GEMS angehört. Der Staatsrat hatte geurteilt, dass der Kultursektor wieder öffnen darf. Es gebe nicht genügend Hinweise darauf, dass die Maßnahme dabei helfen könne, die Verbreitung des Coronavirus zu verhindern.
Es sei aber auch für die Experten nicht immer einfach, genaue Empfehlungen auszuarbeiten, sagt Van Ranst, auch wenn das GEMS mit größter Sorgfalt vorgehe. Die Wissenschaft habe nicht immer direkt eine Antwort auf alle Fragen und trotzdem müssten die Regierungen Entscheidungen treffen. Van Ranst geht davon aus, dass in Zukunft viele Maßnahmen angefochten werden.
vrt/km
Wenn das Verhalten der Kulturveranstalter und das Urteil des Staatsrates dazu führen, dass nun jeder glaubt selbst aussuchen zu können, welchen Maßnahmen er folgt und welchen nicht, wird der juristische Erfolg der Kulturschaffenden sich als Phyrrus-Sieg erweisen.
Da hat Herr Van Ranst wohl recht.
Denn ob die Gerichte wirklich die geeigneten Instanzen sind, über die Notwendigkeit von Maßnahmen zur Eindämmung einer Pandemie zu urteilen und damit zu entscheiden, darf bezweifelt werden.
Wenn Experten, Politik und Justiz unterschiedliche Sichtweisen offenbaren wird am Ende jegliches Vertrauen - insofern überhaupt noch vorhanden - zerstört und… das Virus gewinnen.
Quel gâchis.