Rund 1,2 Millionen Menschen arbeiten bei den Autoherstellern in Europa. Aber bei den Zulieferbetrieben der Autoindustrie sind es noch mehr: Da zählt man 1,7 Millionen Menschen. Diese Zulieferer haben einen eigenen Branchenverband, Clepa. Der blickt in eine düstere Zukunft. Denn Jobverluste drohen vor allem bei den Zulieferern, die im Bereich der Antriebssysteme aktiv sind.
Bestimmte Technik wird überflüssig
Die Produktion von Verbrennungsmotoren und Gangschaltungen sind momentan noch sehr kapitalintensive Branchen. Aber diese Systeme fallen beim Elektroauto weg. Laut Clepa sind von den 1,7 Millionen Menschen, die in der Zulieferbranche arbeiten, 600.000 bei Zulieferern der Antriebstechnik beschäftigt - davon auch einige Tausende in Belgien.
Da fällt es schwer, sich neu zu erfinden, wenn das Produkt, das man herstellt, in den nächsten Jahren gar nicht mehr gefragt ist. Zulieferbetriebe sind oft kleinere und mittelgroße Unternehmen, die es schwerer haben am Kapitalmarkt, wenn sie für den Transformationsprozess investieren möchten. Aber auch die Autobauer haben es nicht leicht: Volkswagen sieht alleine in den eigenen Werken 30.000 Jobs in Gefahr, weil die E-Mobilität immer mehr Aufschwung erfährt.
Positive Seite des E-Auto-Booms
Den 500.000 bis 600.000 bedrohten Jobs stehen neue Jobs im boomenden Batteriesektor gegenüber. Da erwartet der Zuliefererverband, dass in den nächsten 20 Jahren so um die 226.000 neue Arbeitsplätze entstehen können. Aber das setzt voraus, dass diese Jobs auch hier in Europa entstehen. Letzte Woche war noch bekannt geworden, dass Belgien der Bau einer Batteriefabrik für Volvo Gent durch die Lappen gegangen ist. Da ging es um 3.000 neue Arbeitsplätze.
Ein weiteres Problem ist zudem, dass Arbeiter, die Batterien produzieren, ein ganz anderes Profil haben, als Menschen, die im Bereich der Herstellung von Verbrennungsmotoren und Gangschaltungen tätig sind.
tijd/mz
Dafür werden in vielen anderen Sektoren Händeringend Leute gesucht für ähnliche Jobs. Fast jeder Handwerksbetrieb hat Probleme Leute zu finden.
Die Elektrifizierung des Verkehrs ist unausweichlich wenn wir auf Dauber Klimaneutral werden wollen.