Der Tonfall der Rede De Croos war dem Ernst der Lage angemessen: Belgien gehe durch schwierige Wochen, das Virus schlage härter zu als erwartet. Die Ansteckungszahlen gehörten mit zu den höchsten in Europa. Der Druck auf das Gesundheitssystem sei unhaltbar geworden - mit dramatischen Folgen auch für die Nicht-Covid-Patienten und deren Behandlung.
Aber die Situation sei nicht nur im Gesundheitswesen besonders schwierig, auch in den Betrieben und im Unterrichtswesen fielen besonders viele Menschen aus und ächze es allenthalben im Gebälk. Für sehr viele Menschen sei die Schmerzgrenze überschritten. Deshalb könne es aktuell nur einen Auftrag geben: Gegensteuern.
Das bedeute vor allem, dass man sich vorsichtig verhalten, das Ansteckungsrisiko verringern und Kontakte soweit wie möglich einschränken müsse. Es könne nicht sein, dass der Infektionszug ungebremst weiter durch das Land donnern könne, das müsse gestoppt werden. Es seien Maßnahmen notwendig, um den Druck auf die Krankenhäuser so schnell wie möglich zu verringern.
Unterrichtswesen beziehungsweise Kinder im Fokus
Diese Maßnahmen setzten da an, wo sie besonders notwendig seien, unterstrich De Croo, bevor er auf den heikelsten Themenkomplex dieses Konzertierungsausschusses einging: das Unterrichtswesen beziehungsweise die Kinder. In der Altersgruppe zwischen sechs und zwölf Jahren gebe es gerade besonders viele Ansteckungen. Erst seien die Kinder betroffen, dann die Eltern, dann die Großeltern – das führe zu einem großen Druck auf die Krankenhäuser.
In diesen Kontext betten sich dann auch die landesweit geltenden neuen Regeln ein. Also, dass Klassen schon ab zwei bestätigten Ansteckungen geschlossen werden müssen, dass CO2-Messgeräte vorgeschrieben werden, dass der Sekundarunterricht bis auf die Examen in den Hybridmodus wechselt, dass die Kindergärten und Primarschulen eine Woche früher schließen, also ab dem 18. Dezember, und die Maskenpflicht ab sechs Jahren.
Die Deutschsprachige Gemeinschaft wies am Freitagabend darauf hin, dass die Primarschüler die Masken im Unterricht ablegen dürfen, wenn sie sitzen.
Ein weiteres Ziel sei die Unterbindung größerer Zusammenkünfte, deswegen gibt es die diversen neuen Einschränkungen für Aktivitäten und Veranstaltungen:
Innenveranstaltungen mit mehr als 200 Besuchern werden allerdings verboten. Das betrifft zum Beispiel große Konzerte. Das Verbot tritt Montag in Kraft. Bei Veranstaltungen an diesem Wochenende können die Provinzgouverneure eingreifen.
Innenveranstaltungen mit weniger als 200 Personen sind erlaubt, zum Beispiel Kino- oder Theatervorstellungen. Die Besucher müssen einen Covid-Pass vorzeigen, Maske tragen und sitzen. Auch Museen bleiben geöffnet.
Dringlicher Appell für Kontaktreduzierung im Privaten
Was zu Hause passiert, bleibt davon jedoch weitgehend unberührt. Der Premierminister pochte aber auch hier erneut auf die Wichtigkeit der Kontaktreduzierung und den möglichst breiten Einsatz von Selbsttests, bevor er betonte, dass sich in puncto Homeoffice und vor allem für den Horeca-Sektor nichts ändern wird.
Man wisse, dass das keine positive Botschaft sei, räumte De Croo ein. Aber es sei eben nötig geworden, schneller einzugreifen. Niemand werde zurückgelassen – weder die Menschen im Gesundheitswesen noch die, die jetzt von den Maßnahmen getroffen würden. Noch am Freitag sollte deshalb über weitere Unterstützungsmaßnahmen gesprochen werden.
Eines war dem Premierminister aber auch noch besonders wichtig, um auf einer positiven Note zu enden: Im Vergleich zu anderen Ländern mit sehr hohen Ansteckungszahlen würden in Belgien vergleichsweise weniger Menschen an Covid sterben.
Weniger Tote durch besonders hohen Impfgrad in Belgien
Dafür gebe es einen einzigen Grund: den besonders hohen Impfgrad. Deswegen wolle er erneut den acht Millionen Menschen im Land danken, die sich impfen gelassen haben. Das sei nicht nur ein Akt des Selbstschutzes gewesen, sondern auch ein Akt der Solidarität, lobte De Croo.
Durch diesen Akt der Solidarität seien in den vergangenen Monaten 8.000 Menschen weniger gestorben und hätten 30.000 Menschen weniger in die Krankenhäuser aufgenommen werden müssen. Deswegen setze Belgien voll auf die Booster-Impfungen, um möglichst schnell möglichst vielen Menschen eine dritte Dosis zu ermöglichen.
Belgien sei in Europa bereits mit führend in dieser Hinsicht und bis Ende des Jahres sei das Ziel, dass vier Millionen Belgier ihre Auffrischimpfung bekommen haben, damit sie nicht in den Krankenhäusern landeten oder schwer erkrankten.
Dennoch betonte der Premier, wie wichtig es sei, die Impf-Verteidigungslinie zu verstärken durch eben vernünftiges Verhalten und die altbekannten und erwiesenermaßen wirksamen Werkzeuge wie Masken und Sicherheitsabstände. Die man wohl leider auch noch eine ganze Weile nötig haben werden.
Boris Schmidt
Echt jetzt? Kinder müssen in der Klasse Maske tragen, aber Erwachsene dürfen Halli-Galli ohne Maske bis 23.00 Uhr. Geht‘s noch? Haben die Lobyisten mal wieder gewonnen. Kinder haben keine Lobby 🤬
Da wird monatelang erzählt, die Kinder seien nicht so ansteckend, die Schulen seien sicher und dann so eine Maßnahme. Wie passt das zusammen? Es heißt doch immer, die Infektionen kommen von außen in die Schulen und werden dort nicht weitergegeben. Wieso schließt man dann die Schulen früher? Und warum gibt es jetzt doch Masken für jüngere, wo monatelang geleugnet wurde, dass es etwas bringt?
also ich finde, dass das alles nicht passieren würde, wenn jeder sich impfen lassen würde!!!!!!!!!!
Bravo tolle Entscheidungen und wieder geht der Flicken Teppich unserer Regierung weiter.
Frau Miller
Wie bereits bekannt ist kommt der Impfstoff gegen den Virus nicht an
Vielmehr hätte man weiter auf die aha regeln zusätzlich achten müssen
Kaum waren alle geimpft ging’s im Urlaub und da wurde gelebt als gebe es kein Morgen
Und wenn die Erwachsenen sich so verhalten warum sollten Kinder darunter leiden???
Alle rennen zu Partys wohlgemerkt ohne Regeln und die Kinder müssen sich an die Maßnahmen halten
Die Impfung verhindert nichts desto trotz keine Ansteckung!!!!!
Es ist beschämend wieder einmal müssen die Wehrlosen mit als erstes Zahlen.
Warum keine Impflicht (bei Kinderlähmung wird auch nicht gefragt, bei Pocken wurde auch nicht gefragt).
Warum dürfen noch Veranstaltungen sein die einzig und alleine dem Vergnügen dienen.
Wer geht spät abends noch in Restaurant weil er hunger hat.
Warum wird Abstand und Belüftung nicht Verpflichtend (Belüftungsmelder die bei 900 los gehen lächerlich jeder CO Melder schlägt Alarm bei 900 das heißt die Luft ist sehr schlecht, viel zu spät für Korona Schutz)
Bringt vor allen diese Dinge in Ordnung und dann kann und soll man auch über Masken für Kinder Sprechen
Das ist Meine Persönliche Meinung
Da versteh einer die Welt.
Fast alles erlaubt - Nur die Schüler müssen herhalten! - Prüfungen, wie????
Sport und Fußball haben weiterhin Narrenfreiheit, kann sich ja auch keiner bei anstecken!
Warum nicht überall 2G ???
So langsam könnte Ich platzen vor Wut. Masken ab 6 Jahren. Geht's noch? Liebe Eltern, wehrt euch und boykottiert diese Regel.
Diese Massnahmen sind Ausdruck blinden Aktionismus, denn sie wissen nicht was sie tun...sollen.
Meine Damen und Herren, Ihnen scheint entgangen zu sein, dass wir wieder mit einer neuen Variante zu kämpfen haben. Diese ist leider für unsere Kleinen nicht mehr unbedenklich. Wenn Sie dann eine Maske tragen und weiter zur Schule gehen können, bin ich froh! Und Frau Miller, ich teile Ihre Meinung, gäbe es nicht so viele Ungeimpfte, hätte das Virus nicht so große Chancen neue Varianten zu bilden. Aber hier spreche ich nicht nur über die belgische Bevölkerung, sondern über die Menschen auf der ganzen Welt. Aber eins steht mal fest, eigentlich wollen wir doch alle das Gleiche, oder?
Lächerliche Veranstaltung, lächerliche Maßnahmen von lächerlichen Figuren.
@Michaela Stühl
Sehr richtig Frau Stühl, was sie schreiben. Eine neuere Variante stellt eine neue andere Bedrohung dar und ist auch bedrohlicher für Kinder.
Schockierend ist, wie einige Kritiker auf ihren Wissenstand von vor einigen Monaten/Wochen beharren und neueste, vorher nicht bekannte Erkenntnisse und Warnungen der Wissenschaftler und Experten einfach in den Wind schlagen.
@N. Zinke
Da sind sie schlecht informiert, Frau Zinke.
Der Impfstoff schützt z.Z. (trotz nachlassender Wirkung) bis zu 40% vor einer Infektion und in viel höherem Maße vor Hospitalisierung und schwerer Erkrankung.
Bei einer derartigen Verbreitung des Virus, reichen jedoch die Ungeimpften und ein kleiner Prozentsatz Impfdurchbrüchen bei Geimpften, um die Gesundheitssysteme zu überlasten.
Es stimmt, als flankierende Maßnahmen hätte man die Maskenpflicht, Kontaktbeschränkungen und AHA-Regeln länger anwenden müssen.
Zur Wirksamkeit der Impfstoffe vor Infektion und Erkrankung rate ich ihnen, die Sciensano- und RKI-Berichte zu lesen.
War das ein Kaffeekränzchen?
Dafür so ein Aufstand?
Und wieder müssen es die armen Kinder ausbaden. Was für ein Witzfigurenkabinett.
Corona hat gewonnen, die Regierung kapituliert.
Gute Nacht Belgien
Für die einen hat die Regierung die falschen Massnahmen getroffen, für eine Frau Rossberg hat die belgische Regierung sogar anscheinend kapituliert.
Ja, was denn jetzt?
Vielleicht kann man ja mal sagen, wie man es richtig hätte machen können.
Nur zu, Freiwillige vor, Vorschläge bestimmt willkommen.
Da gebe ich Frau Rossberg recht. Was soll das ganz noch?
Im jüngsten RAG-Bericht vom 1.12.2021 steht auf Seite 5 in Bezug auf Flandern, dass die Inzidenz in der zahlenmäßig stärksten Altersgruppe 18 bis 64 Jahren nun (um 13%) höher bei den Geimpften, als bei den Ungeimpften ist (« En outre, pour les 18-64 ans, l’incidence est maintenant plus élevée pour les vaccinés que pour les non-vaccinés.»)
Es kann also weder von der „Pandemie der Ungeimpften“, noch von „ einem kleinen Prozentsatz Impfdurchbrüchen bei Geimpften“ (laut Herrn Leonard) die Rede sein.
Des Weiteren waren in Flandern 78.7% der in den letzten 14 Tagen neu in den Krankenhäusern aufgenommenen COVID-Patienten doppelt geimpft, und die auf Intensiv aufgenommenen Covid-Patienten waren zu 74.5% doppelt geimpft.
Herr Schmitz
Vollkommen richtig
Und daher nicht mehr diskutabel
Äußert man Kritik ist man ein leugner
Es werden haufenweise Schulstreiks initiiert des Klima wegens, aber es werden keine Schulstreiks organisiert, um gegen sinnlose Corona-Maßnahmen gegenüber Kindern zu protestieren. Viele Lehrer sind scheinbar eher um ihre Staatsstellen besorgt als um die ihnen anvertrauten Kinder. Wessen Brot ich ess', dessen Lied ich pfeif...