Die neue Corona-Variante B.1.1.529 biete zwar in der Tat potenziellen Anlass zur Sorge, räumte die Infektiologin und Vorsitzende der Expertengruppe GEMS am Freitagabend in der VRT-Sendung "Terzake" ein. Andererseits relativierte sie die mögliche Bedrohung durch die von der Weltgesundheitsorganisation WHO frisch auf den Namen "Omikron" getauften Variante. Das sei auch nicht die Apokalypse, so Vlieghe.
Die Infektiologin betonte auch, dass die Wissenschaft im Grunde noch nicht sehr viel wisse über die Omikron-Variante. Es gebe zwar Vermutungen, dass die Omikron-Variante sehr ansteckend sein könne und dass sie in dieser Hinsicht sogar der Delta-Variante Konkurrenz machen könnte. Auch die zahlreichen Mutationen könnten in puncto Impfschutz potenziell zu Komplikationen führen. Man wisse im Augenblick aber nichts darüber, wie krank diese neue Variante Patienten machen könne. Deswegen müssten erst weitere Daten gesammelt werden, bevor man wirklich Schlussfolgerungen ziehen könne.
Diese Einschätzung teilte auch der Virologe Steven Van Gucht beim privaten flämischen Fernsehsender VTM Nieuws. Selbst die Beantwortung der Frage, ob Omikron tatsächlich ansteckender sei, könne Wochen in Anspruch nehmen. Er glaube außerdem auch eher nicht, dass aktuell außer dem einen nachgewiesenen Fall weitere Personen in Belgien mit der Variante infiziert seien. Der Vorteil der Omikron-Variante in dieser Hinsicht sei, dass sie in den Test-Labors sehr leicht auszumachen sei, so Van Gucht.
Der Virologe Emmanuel André sagte im RTBF-Rundfunk, es sei möglich, dass Omikron in den nächsten Monaten die dominierende Variante werden könnte. Dass die neue Variante noch ansteckender sei als die zurzeit vorherrschende Delta-Variante sei keine gute Nachricht und eine große Herausforderung.
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