Die Talsperren hätten ihre Funktion erfüllt, sagte Fabian Docquier, der stellvertretende Direktor der Abteilung für Wasserwege im öffentlichen Dienst Infrastruktur.
"Ohne die Gileppe-Talsperre wären zusätzliche 7,8 Millionen Kubikmeter Wasser ins Tal geflossen, ohne die Weser-Talsperre in Eupen nochmal 5,6 Millionen Kubikmeter", sagte Docquier. Damit bestätigte er Zahlen, die bereits bei der Sitzung in der vergangenen Woche genannt wurden.
Ab montags, zwei Tage vor dem Hochwasser, hätten die Talsperren alle Mittel genutzt, um die Ausmaße des Hochwassers zu verringern.
Die Ecolo-Abgeordnete Anne Kelleter fragte Docquier nach einer Schleuse an der Wesertalsperre, die dem Vernehmen nach seit zwei Jahren nicht funktioniere. Der Defekt sei im Juni 2020 entdeckt worden, antwortete Docquier. Die Schleuse funktioniere trotzdem, sie müsse allerdings per Hand gesteuert werden und nicht automatisch aus dem Kontrollraum heraus.
Sie sei bei der Hochwasserkatastrophe auch genutzt worden. Docquier schloss mit dem Hinweis, dass sein Dienst nicht genügend Mittel zur Verfügung habe. Ein anderes Problem sei, qualifiziertes Personal zu finden.
Im Untersuchungsausschuss ist auch der Verantwortliche der Stauseen von Robertville und Bütgenbach angehört worden, Marc Locht von Engie-Electrabel.
Er sagte, dass bereits ab montags Wasser abgelassen worden sei, um den Pegel in den Stauseen zu senken. Dadurch habe die Möglichkeit bestanden, wenn nötig viel Wasser zurückzuhalten. Auf dem Höhepunkt der Krise seien 45 Kubikmeter Wasser pro Sekunde in die Stauseen geflossen - 40 Kubikmeter seien aufgefangen worden, fünf Kubikmeter abgelassen worden. Erst als sich die Lage wieder beruhigt habe, sei mehr Wasser abgelassen worden.
belga/km