Unter Co-Elternschaft versteht man eine Partnerschaft, in der beide sich dazu entschließen, Eltern zu werden. Das Co steht dafür, dass es sich dabei um eine Partnerschaft im eher untypischen Sinne handelt. Zwei Menschen, die keine Liebesbeziehung miteinander haben, aber den Wunsch eines Kindes teilen und beschließen, gemeinsam Eltern zu werden, vollziehen eine Co-Elternschaft.
Die Zeitungen De Morgen und Het Laaste Nieuws führen am Freitag in diesem Kontext Beispiele aus dem Leben auf. In einem Beispiel besteht die Co-Elternschaft aus den Co-Eltern Timothy, einem homosexuellen Mann, und der 35-jährigen Isabel - beide mit Kinderwunsch. Ihnen fehlte jeweils der Lebenspartner zu dessen Verwirklichung.
Am vergangenen Sonntag haben sie einen kleinen Jungen geboren. Die beiden sind ein exemplarisches Beispiel für die Konstellation einer so genannten Co-Elternschaft. Die Co-Elternschaft gibt es und kaum einer weiß es. Es ist noch ein Tabu-Thema und noch eine Seltenheit. Der Sender VTM setzt daher auf Einschaltquoten.
Die Zeitung De Morgen zitiert dazu den Professor für Familienrecht von der Universität Antwerpen, Frederik Swennen. Er sagt, es gebe keine Gesetzgebung, die sich konkret mit dem Thema Co-Elternschaft befasse. Die belgische Gesetzgebung in Sachen Familienrecht scheint noch veraltet zu sein. Laut Gesetz kann ein Kind nur zwei Eltern haben - zwei Menschen, die sich das Erziehungsrecht teilen.
Im Konzept der Co-Elternschaft kann die Zahl auch mal über zwei Personen hinausgehen, beispielsweise, wenn man ein homosexuelles Paar hat und eine Frau, die sich gemeinsam dazu entschließen, Eltern zu werden. Das ist alles in allem noch eher Neuland und ein Thema, bei dem die Meinungen in viele Richtungen gehen.
Ab dem 18. Oktober gibt es beim flämischen Sender VTM eine TV-Sendung, die Wunscheltern vorstellen und auf ihrem Weg zur Co-Elternschaft begleiten wird.
hln/demorgen/ls