Belgien wurde beim Treffen des Rats der Europäischen Union in Luxemburg von der wallonischen Umweltministerin Céline Tellier vertreten. Die Ecolo-Politikerin teilte ihren Amtskollegen mit, dass Belgien bereit sei, ein Quasi-Totalverbot von PFAS, also per- oder polyfluorierten Alkylverbindungen, zu unterstützen. Einige spezifische Mitglieder der Chemikalienfamilie sind bereits verboten, allerdings gehören sehr viele Substanzen mit Tausenden Varianten zu der Gruppe.
Belgien will deshalb jeglichen nicht absolut notwendigen Gebrauch von PFAS-Stoffen generell untersagen lassen. Eine Ausnahme soll es nur geben, wenn der Einsatz einer der Chemikalien essenziell für die Gesellschaft sei und nur so lang es keine Alternativen gebe. Dieser Vorstoß wird von verschiedenen europäischen Ländern mitgetragen, darunter Frankreich, Luxemburg und die Niederlande.
Tellier plädierte außerdem für eine Zusammenarbeit der EU-Mitgliedsstaaten bei der Beseitigung historischer Umweltverschmutzungen, sprich etwa industrieller Altlasten. Hier müsse eine europäische Expertise entwickelt und Wissen über bewährte Vorgehensweisen geteilt werden, so die Umweltministerin.
Boris Schmidt