Ein Loblied klingt anders: Weniger als ein Fünftel sind zufrieden mit dem System, wie es derzeit in Belgien funktioniert. Mehr als die Hälfte sagt: Unsere Demokratie funktioniert schlecht, aber es ist immer noch das beste System, das es gibt.
Knapp ein Viertel will die parlamentarische Demokratie am liebsten abschaffen und durch ein anderes System ersetzen. Mehr als ein Drittel der Befragten glauben, dass das Land besser funktionieren würde, wenn alle Macht in den Händen eines einzelnen Anführers liegen würde. Das wäre ein Modell, das sehr an eine Diktatur erinnert. Hier sind es vor allem die Jüngeren und Menschen mit wenig Bildung, die sich einen solchen starken Anführer wünschen. Diese Präferenz ist in der Wallonie auch etwas stärker als in Flandern ausgeprägt. Rund ein Viertel der Befragten schätzt die derzeitigen staatlichen Strukturen schon als Diktatur ein, sie glauben also, in einer Diktatur zu leben.
Auf die Frage "Wer trifft die Entscheidungen, die Ihren Alltag beeinflussen?", antworteten mehr als ein Drittel: die Politik. Platz zwei geht an die Finanzmärkte, Platz drei an die Medien, Platz vier an "die Reichen". Und obwohl hier der Politik der stärkste Einfluss zugesprochen wird, sind 60 Prozent der Meinung, dass die Politik nicht über die Macht verfügt, das Leben in Belgien zu verbessern. Am ehesten traut man das noch den Bürgermeistern zu.
Großes Vertrauen genießt aber das Gesundheitssystem. Rund zwei Drittel sagen, dass der Staat über das Gesundheitssystem die Lebensqualität steigere. Und auch das Vertrauen in Polizei und Justiz ist noch recht hoch.
rtbf/cd/okr
Nein, das Ergebnis ist nicht erschreckend, es war zu erwarten.
Demokratie bedeutet "VOLKSHERRSCHAFT", Herrschaft des Volkes, nichts anderes. Und nicht Herrschaft des Kapitals, der Bürokraten, der Korona- Profiteure, der Politiker. Und da genau liegt der Knackpunkt. Mit ab und zu mal ein Kreuzchen machen müssen und ansonsten Maul halten und bezahlen ist es nicht mehr getan.
Direkte Demokratie als Ausweg aus dem bequem- kuscheligen aber betreuten Denken?
Da fällt mir ein Sigmund Freud zugeschriebenes Zitat ein: "Die meisten Menschen wollen nicht wirklich Freiheit, denn zur Freiheit gehört auch Verantwortung - und davor fürchten sich die meisten Menschen."
Die momentane "Demokratie" lässt den Politikern freien Lauf bzgl. Entscheidungen tätigen, ohne das Volk zu fragen geschweige denn abstimmen zu lassen. Politiker tätigen Ausgaben in Sinne von..., und das Volk wird nicht mit einbezogen. Politik sollte im Sinne des Wohlergehens des Volkes geschehen und nicht ein Alleinstellungsmerkmal für "besondere" Personen bedeuten. Es macht doch den Anschein, als würde man mal die Möglichkeit zur Wahl bekommen aber alles andere was danach politisch passiert, befindet sich außerhalb einer Zustimmung des Volkes. Bedenke: jeder Politiker ist auch nur ein Mensch und sollte sein Handeln im Sinne des Volkes tun. Alles andere ist "Essen auf Rädern".
Da gibt es nur eine Lösung :
Mehr echte Demokratie, am besten direkte Demokratie nach Schweizer Modell.
Und in Belgien braucht es zudem eine grundlegende Änderungen in der politischen Struktur und Kultur. Zwei politische Parteien sind genug. Die USA sind ein gutes Beispiel. Viele Parteien bedeutet nicht viel Demokratie sondern viel Durcheinander. Und jeder muss Zugang zu politischen Ämtern haben, nicht nur Akademiker, wie jetzt der Fall.