Wer auf der Suche nach einer ausgefallenen Übernachtungsmöglichkeit ist, wird in Andenne in der Provinz Namur fündig. Etwa 20 Kilometer vor Namur steht das Hotel Pégard, in der Fabrik Pégard Productics. Das belgische Unternehmen stellt hier Werkzeugmaschinen und große Präzisionsbohrer unter anderem für die Luftfahrtindustrie her - seit 1937 und heute immer noch.
Allerdings wurde im Laufe der Jahre ein Flügel der Fabrik aufgegeben. So stand zuletzt eine 2.500 Quadratmeter große Fläche leer. Sie komplett aufgeben wollte das Unternehmen nicht. Stattdessen entschied man sich, der Halle im wahrsten Sinne des Wortes neues Leben einzuhauchen.
Maschinen und Werkstätten wurden durch Hotelzimmer ersetzt, 37 an der Zahl. Außerdem wurden Konferenzräume und ein Frühstücksraum eingerichtet. Der Clou: Große Fenster bieten einen direkten Blick auf die Produktionshalle von Pégard, in der noch immer rund 50 Mitarbeiter täglich arbeiten.
Lärm?
Doppelverglasung und Materialien zur besseren Schalldämmung sorgen für Ruhe in allen Zimmern und Räumen. Die Hotelgäste können die Fabrik also sehen, aber nicht hören. 3,5 Millionen Euro wurden in das Projekt investiert, das sich in erster Linie an ein Geschäftspublikum richtet - aber das auch auf Tourismus angelegt ist.
Denn an den Wochenenden setzt das Fabrik-Hotel auf den Charme der Industriearchitektur, mit roten Backsteinen, einem Lastenaufzug, der jetzt als Personenaufzug dient - unverändert, mit Graffiti, die vor vielen Jahren von Arbeitern angebracht wurden.
Der Preis für eine Übernachtung im Doppelzimmer: 95 Euro. Am Freitag, 1. Oktober, wurde das Hotel eröffnet. Alle Informationen gibt es im Netz unter pegardhotel.be/.
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