Die Verbraucherschutzorganisation wiederholt in diesem Zusammenhang ihr Plädoyer für eine strukturellere Überarbeitung der Energietarife. Das Ziel müsse sein, die Finanzen der Haushalte zu entlasten. Das könne etwa über eine zeitweise Senkung der Mehrwertsteuer auf Strom und Gas erreicht werden. Die Anwendung dieses reduzierten Steuersatzes könne auf einen festen Stromverbrauch begrenzt werden, zum Beispiel auf 1.500 kWh, also nicht für die gesamte Stromrechnung gelten.
Außerdem kritisiert Test-Achats, dass die Energierechnung immer mehr zu einer Art zweiter Steuer geworden ist. Auf Strom und Gas würden alle möglichen Steuern, Beiträge und Abgaben erhoben, die eigentlich über die reguläre Steuer eingetrieben werden sollten. Bereinige man die Stromrechnung von diesen Abgaben, die nichts mit der Energieversorgung an sich zu tun hätten, dann würden die Rechnungen transparenter und gerechter werden und besser die verschiedenen Einkommensklassen widerspiegeln.
Die Verbraucherschutzorganisation weist auch darauf hin, dass die aktuelle Situation mit ihren steigenden Preisen die Energiearmut im Land weiter vergrößere. Für einen von fünf belgischen Haushalten stellten die Energiekosten aber bereits jetzt ein Armutsrisiko dar. Test-Achats fordere die Regierungen des Landes deshalb auf, angesichts der Preisentwicklungen schnell zu handeln.
Boris Schmidt
Hoffentlich findet die Vereinigung Gehör. Strom und Gas sind keine Luxusgüter.