Er erklärte, dass schon am Montag, dem 12. Juli, um 0:00 Uhr alle Modelle gezeigt hätten, dass eine extreme Regenperiode mit Überschwemmungen zu erwarten war.
Innerhalb von drei Tagen sei doppelt so viel Regen gefallen wie sonst im Durchschnitt im ganzen Monat Juli. Xavier Fettweis verglich die Lage mit der Situation im September 1998.
Auf die Frage, warum das Königliche Meteorologische Institut nicht früher die Warnstufe Rot für Überschwemmungen ausgerufen hätte, sagte Fettweis, dass dies so vorgeschrieben sei. Code rot könne erst zwölf Stunden vor dem Ereignis ausgerufen werden. Das habe das KMI dann auch am 14. Juli um 9:00 Uhr getan.
Auf die Frage, ob man die Talsperre in Eupen hätte leeren sollen, reagierte Fettweis zurückhaltend. Dadurch hätte man nicht alles verhindern können. Es sei außerdem fast unmöglich gewesen, die Talsperre zu leeren. Das hätte zu Hochwasser in der Weser geführt.
Für die Zukunft schlug Fettweis unter anderem vor, die Hoëgne umzuleiten zu einer Talsperre. Die Hoëgne mündet bei Pepinster in die Weser. Der Klimatologe macht den Klimawandel für das Ausmaß der Regenfälle verantwortlich.
Seit zwei Wochen gibt es den Untersuchungsausschuss in Namur. Er soll prüfen, ob und wie die Hochwasserkatastrophe hätte verhindert werden können. Am Freitag wird der Ausschuss Vertreter des Europäischen Hochwasserwarnsystems EFAS anhören, die am Tag vor dem Hochwasser insgesamt 25 Warnungen an alle Betroffenen ausgesendet hatte.
rtbf/est/rasch