Unia zeigt zwar vollstes Verständnis für das Ziel, Erkrankungen zu vermeiden, aber die Art und Weise, wie das erreicht werden solle, werfe zahlreiche Fragen auf. Insbesondere, weil das Zentrum für Chancengleichheit mögliche Konflikte mit den Grundrechten sieht.
Grundsätzlich hat Unia schon einmal ein Problem mit der Evolution des Covid-Safe-Tickets. Anfangs habe es geheißen, es werde nur zum Reisen gebraucht, dann seien Besuche von Großveranstaltungen hinzugekommen. Außerdem habe es immer geheißen, dass die Maßnahme nur temporärer und sehr begrenzter Natur sein werde. Aber mittlerweile habe man gesehen, dass immer mehr Testballons rund um den Corona-Pass und neue Anwendungsgebiete steigen gelassen würden. Das drohe aus dem Ruder zu laufen, so die Befürchtung von Unia.
Abgesehen von den Fragen wofür, wofür nicht, wie lang und für welche Sektoren sei aber besonders die Frage der eigentlichen Kontrolle des Corona-Passes essenziell. Die Behörden steckten zwar den Rahmen ab, aber legten die eigentliche Kontrolle dann in die Hände anderer, die die Regeln nicht immer unbedingt beherrschten. Das habe man bereits bei der Kontrolle der Mundschutzmaskenpflicht feststellen müssen, beklagt Unia. Das könne zu Missverständnissen und unangenehmen Situationen führen. Außerdem bestehe auch die Gefahr, dass die Regeln in einem Sektor vielleicht weniger streng als in einem anderen ausgelegt würden. Und das sei dann eben Willkür, warnt Unia.
Boris Schmidt