Nach den Zahlen des Statistikinstitutes Statbel sind im vorigen Jahr in Belgien genau 32.779 Ehen geschlossen worden. Das sind 26 Prozent weniger als noch 2019. Und das ist tatsächlich ein historischer Rückgang, denn dass noch weniger Paare in Belgien geheiratet haben, war nur in den Jahren nach dem Ersten Weltkrieg der Fall.
Die Auswirkungen der Coronakrise sind offensichtlich, denn die Zahl der Eheschließungen lag im Januar und Februar 2020 - als Corona noch kein großes Thema war - noch auf Rekordniveau. Dann brach die Zahl aber ein, bis sie dann im Oktober vorübergehend wieder anstieg.
Alter der Brautpaare steigt
Aber es fällt noch etwas auf: Das Alter der Heiratswilligen ist gestiegen. Bei denen, die sich zum ersten Mal trauten, lag es im Durchschnitt bei 33,4 Jahren. Wer sich zum zweiten Mal traute, war etwas jünger, aber auch bereits 31,1 Jahre. Der Altersunterschied zwischen den Eheleuten hat sich geringfügig verändert und lag bei 2,3 Jahren.
Auch bei den Paaren, die sich für eine gesetzliche Lebenspartnerschaft entschieden, ist ein Rückgang zu beobachten. Davon wurden in Belgien letztes Jahr exakt 36.329 eingetragen - auch das sind weniger als 2019, genauer gesagt ein Rückgang von 11 Prozent.
Weniger Scheidungen - trotz Lockdown
Es wurde ja vermutet, dass durch den Lockdown vielleicht auch mehr Paare getrennte Wege gehen würden. Das war tatsächlich nicht der Fall. Im Gegenteil: Die Zahlen von Statbel zeigen, dass letztes Jahr die Zahl der Scheidungen auf 21.300 gefallen ist. Das ist ein Rückgang um 5,1 Prozent.
Übrigens: Eine Ehe in Belgien dauert im Schnitt 14,9 Jahre, bevor sie geschieden wird. Vier von zehn Ehen werden mittlerweile geschieden. Das ist aber eine Zahl, die in den letzten Jahren immer relativ stabil geblieben ist.
belga/lo