Das harte Soldatenleben. Kronprinzessin Elisabeth weiß inzwischen auch, wie sich das anfühlt. Ein Jahr lang hat sie die Königliche Militärakademie besucht. Und den Abschluss dieses Jahres bildete ein Trainingscamp in Marche-les-Dames in der Provinz Namur.
Das eigentliche Sommerlager hatte schon am 5. Juli begonnen, sagte Oberstleutnant Isabel Vanhavermaet in der RTBF. Dann gab es eine kleine Unterbrechung, damit die Schüler am Defilee zum Nationalfeiertag teilnehmen konnten. Danach ging es zurück nach Arlon.
Und das Trainung in Marche-les-Dames war nicht ohne. Es ging um das Überwinden von horizontalen und vertikalen Hindernissen, wie es im Armee-Jargon etwas umständlich heißt. Und beim Überqueren von Schluchten oder Flüssen musste eben auch geklettert werden. Und das Ganze möglichst unter Realbedingungen. Das heißt, dass die Rekruten während des Trainings ständig unter Strom waren, auch in der Nacht.
"Unsere Schüler haben insgesamt sehr wenig geschlafen", sagt Oberstleutnant Vanhavermaet. "Und dann gab es obendrauf noch einen kleinen Regenguss. Also insgesamt recht schwierige Bedingungen. Aber das muss so sein. Die Schüler sollen schließlich die eigenen Grenzen überwinden."
Das galt am Ende wohl vor allem für das Klettertraining. Das habe so manchem Schüler schon einiges abverlangt, sagt Vanhavermaet. Einige litten nämlich über Höhenangst.
Die Felsen von Marche-les-Dames sind weit über die Grenzen der Provinz Namur bekannt. Nicht nur unter Bergsteigern, sondern auch, weil einer der bekanntesten Menschen seiner Zeit dort zu Tode gekommen ist. Am 17. Februar 1934 kam König Albert der Erste im Alter von 58 Jahren in Marche-les-Dames bei einem Kletterunfall ums Leben. Die Absturzstelle wird bis heute "la roche fatale" genannt, also, grob gesagt, "der Todesfelsen."
Dieser "Todesfelsen" war aber offenbar kein böses Omen für die Ur-Ur-Enkelin des Roi chevalier, wie König Albert wegen seiner Rolle im Ersten Weltkrieg genannt wurde. Im Gegenteil. Sie habe das Training mit Bravour gemeistert, wie im Übrigen auch den Rest ihrer einjährigen Ausbildung, sagt Oberstleutnant Vanhavermaet.
Die Bilder, die der Palast freigegeben hat, zeigen Prinzessin Elisabeth jedenfalls in Aktion bei all diesen Übungen. Eine junge Frau, die keine Angst hat, sich schmutzig zu machen. Die alle Übungen mit Einsatz und Engagement absolviert.
Und die Prinzessin werde ihr in guter Erinnerung bleiben, sagt Oberstleutnant Isabel Vanhavermaet, die nochmals betont, dass für die königliche Rekrutin keine militärische Extrawurst gebraten wurde. Sie habe sich perfekt in die Gruppe integriert, hat alles gemacht, was die anderen auch machen mussten, das Ganze mit Ausdauer und Engagement.
"Naja, sie kommt ja auch aus gutem Hause", wäre man geneigt zu sagen... Für Kronprinzessin Elisabeth war das Sommercamp jedenfalls der Abschluss ihrer militärischen Ausbildung. Von Anfang an war klar, dass sie nur ein Jahr an der Königlichen Militärakademie bleiben würde. Wenn sie zusammen mit ihrem Jahrgang vereidigt wird, dann wird sie den Dienstgrad Unterleutnant tragen.
Wie es im Leben der jungen Prinzessin nun weitergehen wird, das ist noch nicht bekannt. Es wird erwartet, dass sie ein Universitäts-Studium beginnen wird. "Wo? Wie? Was?", das dürfte sich in den nächsten Wochen entscheiden.
Roger Pint
Streng genommen ist Kronprinzessin Elisabeth in ihrer Berufswahl ziemlich eingeschränkt. Sie hat nicht die freie Berufswahl wie ein gewöhnlicher Belgier. Das ist eine Einschränkung der persönlichen Freiheit. Ein letztes Überbleibsel des Feudalismus.
Die Thronfolgeregelung in Belgien ist ein Faktor der politischen Stabilität. Zumindest eine Funktion, um die nicht gestritten werden kann.
Das stimmt nicht, Herr Scholzen.
Kronprinzessin Elisabeth kann jederzeit auf ihren Rang in der Thronfolge verzichten und einen ganz normalen Beruf erlernen. Wer sollte sie daran hindern?
Manche fahren übrigens ganz gut dabei, siehe Prinz Harry in Großbritannien.
Damit lässt sich nebenher auch noch eine Menge Geld verdienen.
Ende 2022 sollen seine Memoiren erscheinen. Wetten, dass das ein Bestseller wird?
Man muss nur die Sache am Köcheln halten. Die Regenbogenpresse und auch "seriöse" Medien sind da stets zu Diensten, auch im eigenen Interesse.
Andere drängen mit aller Macht in die Kreise der Blaublütler. Siehe Prinzessin Delphine.
Danke für die Info Herr Schleck
Natürlich könnte Elisabeth auf die Thronfolge verzichten und arbeiten gehen.Aber das würde wahrscheinlich eine große Staatskrise auslösen und die Monarchie und Staat erschüttern.Insofern gibt es einen großen Unterschied zwischen Theorie und Praxis.Wir sollten froh sein über eine geregelte Thronfolge.Das ist nicht überall so.Im afrikanischen Staat Kamerun bei den Bamileke-Stämmen gibt es keine Thronfolge-Regelung.Wegen der dort legal praktizierten Polygamie haben die meisten Häuptlinge unzählige Söhne von verschiedenen Müttern.Der jeweils amtierende Häuptling bestimmt per Testament seinen Nachfolger.Er kann jeden Sohn bestimmen.Dieses Testament wird bei einer Vertrauensperson hinterlegt.Der so ausgesuchte Nachfolger wird nicht informiert, um ihn zu schützen.Bei der Beerdigung des verstorbenen Häuptlings wird das Testament geöffnet und der neue Häuptling ist ernannt.Dann muss "der neue" eine Art Schulung durchlaufen.Oft genug kommt es zu Unruhen und Machtkämpfen, weil immer welche nicht einverstanden sind.
Die Monarchie ist doch flüssiger als Wasser.
In einer Demokratie braucht man den teueren König und Anhang nicht.
Als wir unseren Militärdienst absolviert hatten, stand auch nichts in der Zeitung, trotzdem, dass wir auch dort rumgehangen haben.