Zwei Menschen gelten weiter als vermisst. Von den 262 Gemeinden der Wallonischen Region haben 202 Anspruch auf Geld aus dem Katastrophen-Fonds. Das zeige das riesige Ausmaß der Katastrophe, sagte Di Rupo. Die Liste der betroffenen Gemeinden ist auf Grundlage von Daten des Königlichen Meteorologischen Instituts (KMI) erstellt worden. Nach letzten Schätzungen sind 12.000 Wohnungen und Häuser unbewohnbar. 25.000 Menschen müssen eine neue Bleibe suchen.
Di Rupo kündigte auch verschiedene konkrete Maßnahmen an. Unter anderem wird die Wallonie zerstörten Betrieben Container zur Verfügung stellen, damit sie weiter arbeiten können. Auch Privatleute sollen bei verschiedenen Problemen (wie zum Beispiel ausgelaufenem Heizöl oder einer Rattenplage) Hilfe erhalten.
Um den Wiederaufbau zu koordinieren, setzt die Wallonie für mindestens ein Jahr ein Sonder-Kommissariat ein. Geleitet wird es von zwei Frauen: Catherine Delcourt aus der Provinz Lüttich ist eine erfahrene Spezialistin für Krisenmanagement, Sylvie Marique Generalsekretärin des öffentlichen Dienstes der Wallonie.
Auch Premierminister Alexander De Croo war bei der Pressekonferenz. De Croo unterstrich, dass die Wallonie auf föderale Hilfe zählen könne.
Die Föderalregierung hatte zuvor bekanntgegeben, dass Betroffene der Hochwasser-Katastrophe eine "zeitweilige Arbeitslosigkeit wegen höherer Gewalt" beantragen können, wenn sie eine neue Bleibe suchen müssen oder ihr Haus so stark beschädigt wurde, dass viele Reparaturarbeiten anstehen. Durch die zeitweilige Arbeitslosigkeit erhalten die Betroffenen 70 Prozent ihres normalen Gehaltes. Selbständige können Überbrückungsgeld anfragen.
belga/km/kw