Zunächst zeigt sich der König betroffen angesichts der "noch nie dagewesenen Naturkatastrophe", die einen großen Teil des Landes getroffen habe. Der menschliche Tribut wiege schwer, die Schäden seien immens; viele hätten alles verloren. Für den Wiederaufbau würden "alle Mittel eingesetzt", verspricht der König.
Diese Tragödie komme zu allem Überfluss zusätzlich zu der langen Zeit der Pandemie, die "unser Leben auf den Kopf gestellt" habe. Die letzten 18 Monate seien eine schwere Prüfung gewesen. Aber wir hätten eine ungeahnte Anpassungsfähigkeit gezeigt.
Insgesamt sind wir uns der Notwendigkeit bewusst geworden, mehr zusammenzuarbeiten, sagt der König. Wir haben auch noch einmal gesehen, wie unverzichtbar die öffentlichen Dienste sind. Und die Impfkampagne sei ein echter Erfolg. Dank der guten Koordination mit dem Einsatz aller Freiwilligen. Solidarität, Großzügigkeit, Empathie und Mut: All diese menschlichen Qualitäten haben wir in den letzten Monaten, Tagen und Stunden gezeigt.
Ansprache des Königs zum Nachlesen
Meine Damen und Herren,
Eine noch nie dagewesene Naturkatastrophe traf einen großen Teil unseres Landes. Unsere Gedanken sind bei den Familien und Angehörigen der Opfer. Und bei allen, die in Not sind. Der menschliche Tribut wiegt schwer.
Die Überschwemmungen verursachten immense Schäden in unseren Städten und Dörfern. Viele verloren alles. Die Arbeit eines ganzen Lebens, in wenigen Stunden dahin. Die Königin und ich werden nie unsere Gespräche vergessen mit den Einwohnern von Pepinster, Chaudfontaine, Rochefort und anderen stark betroffenen Gemeinden.
Aber im Angesicht der Not zeigt unsere Bevölkerung immense Solidarität. Aus dem ganzen Land kommt spontan Hilfe für die Opfer. Unzählige Freiwillige bringen sich ein, voller Engagement. Wir sind ihnen sowie unseren europäischen Partnern sehr dankbar.
Dank auch an die Behörden vor Ort, die mit Hilfe der Rettungsdienste, der Feuerwehr und der Armee unermüdlich gearbeitet haben. Für den Wiederaufbau werden alle Mittel eingesetzt werden.
Diese Tragödie kommt zusätzlich zu der langen Zeit der Pandemie. Die letzten achtzehn Monate waren eine schwere Prüfung für unser Land. Wir haben einen hohen Preis gezahlt. Viele von uns erlebten eine persönliche oder berufliche Tragödie. Unser Leben wurde auf den Kopf gestellt - mit Auswirkungen auf die mentale Gesundheit der Bevölkerung, insbesondere der Jugend. Viele litten unter Einsamkeit und Isolation.
Wir haben viele Gewissheiten aufgeben müssen, und manchmal mussten wir uns mit unvollkommenen Lösungen zufriedengeben. Aber wir zeigten eine ungeahnte Anpassungsfähigkeit. Die Königin und ich erlebten wunderbare Beispiele für Widerstandsfähigkeit. Sie verdienen unser aller Dank.
Unser besonderer Dank gilt auch dem Pflegepersonal. Während der drei Wellen der Pandemie haben sie sich selbst übertroffen. Jetzt stehen sie vor Aufgaben, die aufgeschoben werden mussten.
Meine Damen und Herren,
Unser Gesellschaftsmodell - mit der Demokratie als Fundament - hat seine Stärken bewiesen. Und sich als ein fruchtbarer Boden für kreative Projekte erwiesen.
Aber wir wurden uns auch der Notwendigkeit bewusst, mehr miteinander zu kooperieren. Und zwar auf allen Ebenen. Denn alleine kann kein Einzelner, keine politische Ebene und keine Institution die großen Veränderungen bewältigen, die auf uns zukommen.
Wir haben auch die unverzichtbare Rolle des Staates und der öffentlichen Dienste wiederentdeckt. Ihre sehr enge Zusammenarbeit mit der Wirtschaft und der Zivilgesellschaft ist ein Schlüssel zur erfolgreichen Bewältigung der Gesundheitskrise.
Ich denke da besonders an die Herstellung und Verteilung der Corona-Vakzine. Und unser Immunisierungsprogramm ist ein echter Erfolg - dank der guten Koordination mit dem Einsatz aller wunderbaren Freiwilligen.
Meine Damen und Herren,
Um unsere Zukunft zu gestalten, können wir auf unser Wissen und unsere Kreativität zurückgreifen. Und auf unsere menschlichen Qualitäten wie Solidarität, Großzügigkeit, Empathie und Mut. All diese wunderbaren Eigenschaften zeigten wir in den letzten Monaten, Tagen und Stunden.
Ich habe Vertrauen in unsere Fähigkeit, uns wieder aufzurichten. In diesen schwierigen Zeiten haben wir durchgehalten dank der Rückbesinnung auf das Wesentliche: unsere Menschlichkeit. Sie ist von unschätzbarem Wert, und darf niemals verloren gehen. Sie wird es uns ermöglichen, die Herausforderungen für die Gesellschaft und den Planeten zu meistern. Es ist diese Überzeugung, die ich zum Nationalfeiertag gerne mit Ihnen teile.
Roger Pint