Es gibt so manche Pfadfindergruppe, die vor der Reise alle Kinder auf Corona testen lässt. Und das sei auch sinnvoll, weil man damit Probleme vermeide und für Gewissheit sorge, sagt Gesundheitsminister und Vizepremier Vandenbroucke.
Die Universität Antwerpen mache Tests für Jugendliche und müsse feststellen, dass bei jeder zweiten Gruppe einige Kinder dabei sind, die positiv getestet werden. Die Kinder könne man dann zu Hause lassen, während die anderen Kinder fast unbesorgt auf Lager fahren können. Vandenbroucke empfiehlt wärmstens, Kinder vor dem Lager testen zu lassen.
In Pfadfinderkreisen reagiert man eher zurückhaltend. Jan Van Reusel von Scouts en Gidsen Vlaanderen sagt, es sei nicht möglich, alle Kinder vorab zu testen. Selbst wenn es viel Testmaterial gibt, sei es unrealistisch. Zudem gebe es auch praktische Bedenken. Wer soll das bezahlen, fragt Van Reusel. Und wer organisiert das für zigtausende Pfadfinder? Diese Frage sieht er auch noch nicht beantwortet.
Der Verbandssprecher hält die möglichen Testergebnisse auch nur für eine Momentaufnahme. Nichts spreche dagegen, dass es nach negativen Tests zwei Tage später doch positive Fälle geben könnte.
Für die Lager spreche auch, dass die Pfadfinder vor allem viel an der frischen Luft sind. Im Moment sei es auch so, dass es von den 850 zurzeit stattfindenden Pfadfinderlagern des Verbands nur neun mit infizierten Kindern gibt. Für Van Reusel ist das ein Indikator, dass man nicht schlecht da steht.
vrt/mz