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  1. Es ist Tatsache, dass neben den wirklich sehr vielen Profiteuren der Krise im Foederalen Koenigreich gar nicht so wenige Verlierer des Systems im Verborgenen vor sich hinfristen.

    Arbeitsämter, Sozialhilfezentren und Krankenkassen werden sich wohl oder übel mit der Tatsache abfinden müssen, dass nicht alle Menschen im Land nur die Sonnenseiten des Lebens kennengelernt haben, sondern nach so langer Zeit dauerhaft dem normalen Arbeitsmarkt nicht mehr zur Verfügung stehen werden.

    Meistens war es ja schon eine lange Vorgeschichte wie Verlust der eigenen Familie im Land der Großfamilien, prekäre Arbeitsverhältnisse, Schlaflosigkeit, Mietwucher für Alleinstehende Personen, soziale Ausgrenzung spätestens durch den Dauerlockdown und vieles mehr in einem hochtoxischen Cocktail aus dem niemand der Betroffenen mehr rauskommt.

    Zu tiefgreifend sind neben den psycho-sozialen Deformationen die meistens bereits irreversiblen physischen Schäden, die ein Arbeiten im normalen Berufsbetrieb schon physisch komplett unmoeglich machen. Ganz zu schweigen von der nicht wieder herstellbaren Teamkompetenz die in jeder Firma notwendig ist.

  2. Na nun gehts aber los! Allein der Begriff „burn out“ ist schon deplatziert und die Prognose, dass der Großteil von „uns“ depressiv ist oder wird, kann doch wohl nicht ernst gemeint sein oder?
    An was haben denn unsere Eltern oder Großeltern gelitten? Am Steinschlag? Weil sie Städte wieder aufbauen mussten nach m Krieg? Wir leben in einer noch nie da gewesenen Luxus Gesellschaft, darf es noch ein bisschen mehr sein, um zu erkennen, dass man sich und seine Fähigkeiten oder Vorhaben, Wünsche usw. überschätzt, ein wenig überdreht..., ist das burn- out?
    Ist ja alles gut beschrieben da im Text vor mir aber ziemlich einfach dargestellt. Schuld haben immer die anderen und die Umstände. Die Entscheidung liegt bei jedem von uns selbst. Passt was nicht? Situation ändern, Hilfe holen und Attacke. Nörgeln ist nicht.. Gruß an meinen Opa Peter Göttsche... Danke Dir Opa!

  3. Es gehört zu den gängigsten Vorurteilen, das Menschen mit Burnout oder Depressionen sich mal nicht so anstellen sollen und ihre Situation aus eigener Kraft verbessern könnten, wenn sie sich nur ein bisschen anstrengen würden. Einen schlechten Tag oder eine Krise hätten wir doch alle mal und wenn man festen Willens sei, dann ginge das wieder.

    Wir mögen in einer Luxusgesellschaft leben und eigentlich geht's und doch gut... materiell mag das stimmen. Und trotzdem ist das oft alles nur Schein und Äußeres; es braucht schon etwas Lebenserfahrung und Empathie um den Unterschied zwischen materiellem Wohlstand und emotionaler Verfassung zu erkennen. Herr Drescher hat das sehr gut beschrieben.

    Korona, respektive die deswegen für nötig erachteten Maßnahmen, waren bzw. sind hier nur der Katalysator. Und ich fürchte, das wir erst am Anfang einer Welle von psychischen Erkrankungen sind, ausgelöst durch Isolation, Ausgrenzung, Ängste, Verluste etc.

  4. Es braucht nicht nur "etwas" Lebenserfahrung und Empathie, sondern auch Mut die Sachen beim Namen zu nennen. Geschwafel nützt da keinem und der Ton macht die Musik, nicht die Ausdrucksweise. Befürchten kann man viel und "wir stehen am Anfang" einer Welle von psychischen Erkrankungen, arbeiten Sie bei der Krankenkasse und wollen, dass die Beiträge ansteigen oder sind Sie so ein Katalysator für Meinungsvertretungen der Superlative? Herr Drescher hat das sehr gut beschrieben ja das stimmt und Sie folgen diesem Wahn, das stimmt auch. Das heißt aber noch lange nicht, dass Sie Erfahrungen haben sondern Meinungen und die streuen Sie beide hervorragend in die Runden. Erzähle den Menschen so lange den Wahnsinn, bis sie es selbst glauben oder um was geht es?

  5. Es ist kontraproduktiv und gefährlich, die Ursachen von Burn-out allein oder hauptsächlich auf äußere Umstände zu reduzieren.
    Ich habe vor bald zwanzig Jahren zwei Burn-outs überwunden, bin heute in der psychologischen Beratung tätig und kann nach allem, was ich erfahren und gelernt habe, den Betroffenen Mut machen: Burn-out beginnt im Zentrum der Persönlichkeit kann auch dort "geheilt" werden. "Geheilt" in Anführungszeichen, weil es keine Krankheit, sondern die normale Reaktion von Psyche und Körper auf untragbare Verausgabung ist. Dass man sich diese Überlastung zu lange erlaubt, sie ausblendet, keine Auswege sieht, liegt in der Psyche begründet und ich kenne keinen Menschen, der sich ernsthaft auf den Weg der Heilung gemacht und dann keinen Erfolg gehabt hätte.
    Es gibt äußere Trigger, ja, aber ohne die offenen Türen ins Inneren können sie den Menschen nicht ausbrennen. Das erste, was ein Klient mit Burn-out lernt, ist Grenzen setzen und kreative Lösungen für die Notwendigkeiten finden.

  6. Herr Schallenberg, alles was Sie beschreiben plus der materiellen Umverteilung von unten nach oben.

    In der BRD gibt es sehr viele Arme und ganz wenige aber extrem Reiche, im Foederalen Koenigreich und der EU allgemein viele (nicht ganz so) Reiche wie in der BRD, und wenige aber richtig schwer Arme in Mitten der vor Reichtum und Kraft nur so strotzenden Wohlstandsgesellschaft des Westens, die durch den Lockdown entgültig rausgekickt sind aus dem Leben mit sämtlichen Schäden auf allen nur denkbaren Ebenen, die spätestens jetzt definitiv unumkehrbar irreversibel sind.

  7. Ist das denn überall so in der EU oder in anderen Teilen der Welt ? Gibt es Staaten, wo es weniger schlimm ist ? Wenn ja, was machen die anders ? Ein Blick über den Tellerrand wäre sehr hilfreich.

    Und in Deutschland wird überlegt, bis 69 zu arbeiten. Dieser Vorschlag ist an Zynismus und Menschenverachtung nicht zu übertreffen. Kann man nur als Bankrotterklärung bezeichnen.

  8. Herr Scholzen Eimerscheid, auf der Webseite der "Deutschen Welle" wird zur Zeit der offizielle (!) Armutsbericht der BRD-Regierung publiziert. Laut BRD-Regierung steigt die Kluft zwischen Arm und ganz Reich noch mal schneller wegen Corona.

    Schon in der EZB-Studie von 2009 war Deutschland das ärmste Land der EU mit der aller niedrigsten Eigentumsquote aller Europäischen Länder und der stärksten sozialen Ungleichheit von ganz Europa. Wohlgemerkt als Hauptnettozahler der EU und reell einziges Land der EU was netto Asylbewerber dauerhaft aufnimmt.

    Über die abgerutschte Lebenserwartung der Menschen in der BRD brauchen wir uns da nicht zu unterhalten. Auch nicht über die unbekannte Zahl der Massenobdachlosigkeit bei dem Mietwucher.

    Um zurückzukommen zur Situation im Foederalen Koenigreich/EU:

    Wo sehr viele Reiche Menschen leben, die seit 1990 von der EU und dem Zerfall des Ostblocks profitieren, haben es die Menschen, an denen dieser Aufschwung vorbeigezogen ist, besonders schwer. Das ist u.a. der ehemalige Mittelstand, arbeitsunfähig / insolvent gewordener Kleinunternehmer.

  9. Ich finde es den Menschen, die sich im Leben oder vom Leben überfordert oder emotional überfahren wurden, nicht richtig im Jahr 2021 das Wort "born-out" zu benutzen und sich abhandelnden Situationen oder Vorkommnisse eben darauf zu beschränken. Bei Klienten die unter "borderline" Störungen leiden, ist es ähnlich. Vielleicht kann man sich ja mal die Mühe machen und anstelle das Wort in den Mittelpunkt zu stellen, um seine Kenntnisse kund zu tun, den Mensch, seinen Traum vom Leben oder was er erreichen möchte, wie es zu der Über oder Unterschätzung seiner Fähigkeiten usw. kommen konnte, mehr Beachtung schenken. Darum geht es mir eigentlich. Ich finde diese "Ver- Englischung" der Sprache, so platt und daneben, weil am Ende keiner mehr weiß worum es eigentlich geht. Born- out ist ein Sammelbegriff, mit Null Aussage dahinter, nur der die wir selber erlernt haben durch "so heißt das jetzt".