Die Impfkampagne laufe immer schneller, sagte De Croo. Allein letzte Woche seien 732.000 Menschen geimpft worden, demnächst seien es mehr als eine Million pro Woche. Es sei davon auszugehen, dass rund um den 9. Juni etwa 80 Prozent der Senioren und Risikopatienten geimpft seien. Auch die Zahl der Patienten in den Krankenhäusern sei stark gesunken. Das erlaube die nächsten Lockerungen.
Ab dem 9. Juni dürfen Restaurants und Cafés auch innen Gäste empfangen - zu den gleichen Bedingungen wie außen (Abstand von anderthalb Metern zwischen den Tischen, höchstens vier Menschen pro Tisch, außer es handelt sich um eine Familie, die unter einem Dach wohnt). Die Terrassen dürfen dann länger öffnen: bis 23:30 Uhr. Innen gilt von 8 bis 22 Uhr.
Außerdem darf man ab dem 9. Juni wieder vier Besucher zu Hause empfangen.
Dann dürfen auch wieder Kinos, Theater, Fitnesscenter, öffentliche Saunas und Freizeiteinrichtungen wie zum Beispiel Bowlingcenter öffnen. De Croo betonte, dass alle darauf achten müssen, dass ausreichend gelüftet wird, und dass alle Hygienemaßnahmen weiter zu befolgen sind.
Zu Gottesdiensten sind dann wieder 100 Menschen zugelassen (200 im Freien). Ab dem 1. Juli werden die Zahlen verdoppelt: Innen sind dann 200 Menschen zugelassen, außen 400.
Menschen, die jetzt von zu Hause aus arbeiten, dürfen wieder einen Tag pro Woche zur Arbeit. Ab dem 1. Juli wird die Homeoffice-Pflicht aufgehoben, auch wenn es weiter empfohlen wird.
Bei professionell organisierten Veranstaltungen in den Bereichen Kultur, Freizeit, Sport, ... werden ab dem 9. Juni innen 200 Gäste erlaubt (sie brauchen einen Sitzplatz und müssen Maske tragen), außen 400 Gäste. Ab dem 1. Juli dürfen innen 2.000 Menschen anwesend sein, außen 2.500 Menschen. Ab dem 30. Juli sind innen 3.000 Menschen erlaubt, außen 5.000.
Bei Aktivitäten von Vereinen im Kultur-, Musik- oder Jugendbereich innen oder außen dürfen ab dem 9. Juni 50 Personen dabei sein (ohne Übernachtung), ab dem 25. Juni 100 Personen und ab dem 30. Juli 200 Personen mit Übernachtung.
Bei privaten Festen in Festsälen (mit professionellem Catering) dürfen ab dem 9. Juni bis zu 50 Personen anwesend sein. Ab dem 1. Juli sind es 100, ab dem 30. Juli bis zu 250.
Ab dem 13. August dürfen Musikfestivals stattfinden, Bedingung für Besucher wäre die Impfung oder ein negativer Corona-Test.
Ziel sei es, dass das Leben ab dem 1. September wieder weitgehend normal verlaufe, sagte Premier De Croo.
Am Abend betonte De Croo in der VRT noch einmal, dass die angekündigten Lockerungen für den Sommer nur dann in Kraft treten, wenn die Impfkampagne gut vorankommt und sich die Lage in den Krankenhäusern entspannt hat, das heißt, die Zahl der Covid-Patienten auf den Intensivstationen bis dahin unter 500 liegt. Bis Anfang August sollte jeder erwachsene Belgier die Möglichkeit einer ersten Impfung gehabt haben, sagte De Croo. Gesundheitsexperten wie der Virologe Marc Van Ranst hatten sich besorgt geäußert über zu schnelle Öffnungsschritte.
Über Reisemöglichkeiten im Sommer ist noch nichts entschieden. Laut De Croo wartet Belgien den EU-Gipfel vom 25. Mai ab, wo über ein einheitliches Corona-Zertifikat diskutiert werden soll.
mitt/km/jp