Mit seinen Aussagen stützt der Vizepremier und Minister für Volksgesundheit Premier Alexander De Croo (OpenVLD). Der hatte sich zuvor zuversichtlich gezeigt, dass später im Sommer Veranstaltungen mit größerem Publikum stattfinden könnten. Damit hatte sich De Croo hinter entsprechende Ankündigungen des flämischen Ministerpräsidenten Jan Jambon (N-VA) gestellt. Neben anderen Lockerungen stehen solche Festivals unter Auflagen nämlich im flämischen Exit-Plan aus der Gesundheitskrise.
Gesundheitsminister Vandenbroucke betont aber in diesem Zusammenhang die Wichtigkeit einer Befolgung der sanitären Schutzmaßregeln. Das Land befinde sich aktuell in einem riskanten Zeitraum. Es werde mehr und mehr wieder erlaubt, aber der Impffortschritt sei noch nicht so weit, dass die Bevölkerung geschützt sei. Man müsse jetzt einen Puffer aufbauen.
Der Minister schlägt einen sogenannten "Festival-Pakt" vor. Der soll vier Bedingungen umfassen für ein Stattfinden der Veranstaltungen: Erstens müsse die Auslastung der Krankenhäuser und vor allem der Intensivstationen in Belgien bis dahin drastisch gesunken sein. Zweitens müssten alle Festivalbesucher mit einem digitalen europäischen Covid-Zertifikat nachweisen können, dass sie immun oder negativ getestet seien. Drittens müssten die Besucher täglich getestet werden. Und schließlich sollten ausländische Besucher nur aus solchen europäischen Ländern zugelassen werden, die die Epidemie unter Kontrolle hätten.
Boris Schmidt