Das Belnet-Netzwerk war seit Dienstag 11:00 Uhr Ziel einer sogenannten "Distributed denial of service"- kurz DDos-Attacke gewesen. Bei dieser Art von Angriffen geht es im Gegensatz zu anderen Varianten im Prinzip nicht um den Diebstahl von Daten oder um das Eindringen in Informatiksysteme, sondern darum, bestimmte Internetseiten und -dienste schwer oder gänzlich unerreichbar zu machen. Das scheint, zumindest zum jetzigen Zeitpunkt, auch Sinn der Attacke auf Belnet gewesen zu sein.
Alle 200 Einrichtungen, die das Netzwerk nutzen, waren - wenn auch nicht gleich stark - davon betroffen. Dazu gehörten Behörden, Bildungs- und Forschungseinrichtungen und selbst Tax-on-web und Teile des Systems für die Reservierung von Corona-Impfterminen. Auch die Arbeit der Kammer wurde beeinträchtigt.
Wer hinter dem Angriff steckt, ist derzeit noch unklar, auch wenn Belnet sich bereits entschieden hat, Anzeige zu erstatten. Belnet investiere kontinuierlich in bessere Cybersicherheitsmaßnahmen, aber dieser Angriff habe ein noch nie dagewesenes Ausmaß gehabt, verteidigt sich der Internetanbieter.
Außerdem hätten der oder die Täter ständig ihre Taktik gewechselt, was es noch schwieriger gemacht habe, die Attacke zu neutralisieren, erklärte Dirk Haex, technischer Direktor von Belnet.
Boris Schmidt