Der Cyber-Angriff sei gigantisch, sagte Dirk Haex, der technische Direktor von Belnet, in der VRT. Im Augenblick liefere man sich noch ein Katz- und Mausspiel mit den Internet-Piraten. Man verfüge zwar über eine Schutzvorrichtung, nur sei die Attacke von beispiellosem Ausmaß.
Es handelt sich offenbar um eine sogenannte DDoS-Attacke. Konkret bedeutet das, dass die Internet-Server von außen mit einer gigantischen Menge von Anfragen bombardiert werden mit dem Ziel, sie regelrecht plattzulegen. Weil die Computer damit an ihre Belastungsgrenze kommen, sind entsprechend auch die angeschlossenen Internet-Dienste gestört. Das gilt für alle, die mit Belnet zusammenarbeiten - deren Internetseiten sind dann nur eingeschränkt oder gar nicht verfügbar.
Unter anderem waren die Webseiten von Premierminister Alexander De Croo und Tax-on-Web zeitweilig nicht zu erreichen.
Auch die Online-Terminvergabe für die Corona-Impfung war vorübergehend gestört. In den Impfzentren selbst gab es nach Angaben von Belnet keine Probleme.
Die Arbeit in der Kammer war ebenfalls betroffen. Einige Ausschusssitzungen mussten abgesagt werden. Auch der Distanzunterricht an einigen Universitäten und Hochschulen war gestört.
Belnet ist Internetdienstleister für Behörden, Hochschulen und Universitäten und andere öffentliche Einrichtungen wie auch die öffentlich-rechtlichen Medien VRT, RTBF und BRF.
Insgesamt sind nach Angaben von Belnet 200 Einrichtungen von dem Cyberangriff betroffen.
belga/rtbf/vrt/km/rop