Auch verschiedene Vereinigungen aus dem kulturellen, sozialen und politischen Bereich hatten sich dem Gewerkschaftsaufruf angeschlossen.
Die gemeinsame Botschaft der Demonstranten lautete, dass die Corona-Pandemie und die Maßnahmen zu ihrer Bekämpfung vor allem die sozial Schwächeren getroffen habe. Das seien die Jugend, die arbeitende Bevölkerung, Frauen sowie Menschen ohne gültige Papiere.
Die Demonstranten forderten unter anderem einen höheren Mindestlohn, kürzere Arbeitszeiten ohne Lohnabzug sowie eine Mindestrente von 1.500 Euro netto. Viele Arbeitnehmer aus essenziellen Berufsbranchen würden immer noch zu wenig verdienen. Die sozialistische Gewerkschaft denkt dabei unter anderem an Beschäftigte aus dem Lebensmittelhandel oder in Beschützenden Werkstätten. Der Mindestlohn solle von 10 Euro auf mindestens 14 Euro steigen, sagte eine Sprecherin der Sozialistischen Gewerkschaft im Flämischen Rundfunk.
Damit auch Betriebe, die nur schwer durch die Krise kommen, einen höheren Mindestlohn zahlen können, schlägt die Sozialistische Gewerkschaft einen Solidaritätsfonds vor. In diesen Fonds sollen alle Arbeitgeber einzahlen - ähnlich dem Fonds, der bei Firmenschließungen greift, erklärt Miranda Ulens von der ABVV.
Auch die Sozialistische Krankenkasse meldet sich zum 1. Mai zu Wort. Sie fordert einen harten Lockdown, sollte es zu einer weiteren Corona-Welle kommen. Die Krankenkasse glaubt, dass ein kürzerer harter Lockdown wirkungsvoller ist als schwächere Maßnahmen, die länger dauern. Außerdem fordert sie, dass Krankenhäuser eine Notreserve an Betten und Personal bereit halten, um neue Corona-Wellen besser auffangen zu können.
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Das Problem ist nicht der Bruttostundenlohn sondern der Nettolohn. Wegen der hohen Besteuerung einfach zu niedrig.