Es ist jetzt definitiv an der Föderalregierung, eine Einigung über die sogenannte Lohnmarge zu finden. Diese Lohnmarge ist auf maximal 0,4 Prozent festgelegt - zusätzlich zu den Indexerhöhungen wohlgemerkt. Daran wird die Regierung wohl nicht rütteln.
Worum es also im Prinzip geht, ist die Frage, ob und wieviel Betriebe, denen es trotz der Corona-Krise gut ergangen ist, zusätzlich auf den Tisch legen können. Was man heute brauche, dass sei ein ausgeglichenes Abkommen, erklärte Premier Alexander De Croo in der VRT. Es müsse auch tragbar sein – und zwar sowohl für die Arbeitnehmer als auch für sehr viele Betriebe, die gerade eine wirtschaftlich besonders schwierige Zeit durchlebten.
Der Premier ging, zumindest indirekt, auch auf Befürchtungen ein, dass das Dossier den Zusammenhalt innerhalb der Vivaldi-Regierung gefährden könne. Zwischen Liberalen und Sozialisten hatte es diesbezüglich nämlich bereits Spannungen gegeben. Bisher sei es immer sehr gut gelungen, innerhalb der Regierung einen kühlen Kopf zu bewahren. Er habe keinen Grund daran zu zweifeln, dass das in den kommenden Tagen anders sein werde, so De Croo.
Boris Schmidt