Die Wärter der drei Brüsseler Haftanstalten sind seit Donnerstagabend in einem 24-Stunden-Streik. Damit protestieren sie gegen den Personalmangel und die Überbelegung. Laut der Gewerkschaften haben die Haftanstalten große Probleme bei der Anwerbung neuer Mitarbeiter.
Nach Angaben der Gefängnisverwaltung werden in Kürze Neueinstellungen erfolgen. Dem halten die Gewerkschaften entgegen, dass auch viele Beschäftigte aus dem Dienst ausscheiden, so dass die Situation unter dem Strich dieselbe bliebe. Im nächsten Jahr wird voraussichtlich die neue Haftanstalt von Haren eröffnet, dadurch werden noch einmal 200 neue Wärter gebraucht.
Wegen der Überbelegung seiner Gefängnisse ist Belgien erneut vom Europarat an den Pranger gestellt worden. Nach einer aktuellen Studie belegt Belgien den dritten Platz unter den 47 Mitgliedstaaten des Europarats. Auf 100 Plätze kommen in Belgien 117 Häftlinge. Schlimmer sind die Zustände lediglich in Italien und in der Türkei.
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