Viele Gesundheitsexperten fürchten, dass sich die Menschen durch die Schnelltests in falscher Sicherheit wiegen, denn diese Tests haben keine gute Trefferquote. Einige Experten sagten, in der Hälfte der Fälle würde eine vorhandene Corona-Infektion nicht erkannt. Gerade bei Infizierten, die keine Symptome zeigen, schlägt dieser Test oft nicht an. Dann hat man zwar ein negatives Ergebnis, läuft aber womöglich doch herum und steckt andere an.
Wie funktioniert ein Schnelltest?
Man muss sich selbst mit einer Art langem Wattestäbchen eine Probe buchstäblich aus der Nase ziehen. Da sehen einige schon das Problem. Führen wirklich alle das Stäbchen richtig in die Nasenlöcher ein, um von der Nasenwand auch eine echte Probe zu nehmen?
Wenn es geklappt hat, dann muss man das Stäbchen in eine Lösung tunken und diese Lösung dann auf einen Teststreifen träufeln. Dieser Teststreifen liegt in einer Schiene, die zwei Anzeigefelder hat. Einmal gibt es einen Kontrollstreifen, der anzeigt, ob der Test funktioniert hat. Der zweite Streifen signalisiert, ob man infiziert ist oder nicht.
Was tun bei negativem Testergebnis?
Ist das Testergebnis negativ, sollte man genauso weiterleben wie bisher in der Krise, d.h. sich weiter strikt an alle Regeln halten und eben nicht glauben, dass man auf der sicheren Seite ist. Gesundheitsexperten befürchten jedoch, dass viele so einen negativen Schnelltest als Freifahrtschein für alles Mögliche betrachten und sich dann wieder in größeren Gruppen treffen oder auf Schutzmaßnahmen verzichten.
Was tun bei positivem Testergebnis?
Bei einem positiven Testergebnis schrillen die Alarmglocken, denn wenn die Schnelltests eine Infektion feststellen, dann ist es sehr wahrscheinlich, dass das auch stimmt. Den Schnelltests gehen zwar viele Infektionen durch die Lappen, aber dass sie sich bei einem positiven Testergebnis irren, passiert seltener.
Für positiv Getestete heißt es also: alle Termine absagen, sich fernhalten von anderen und den Hausarzt kontaktieren, um abzusprechen, wie es weitergeht.
Dass die Schnelltests jetzt doch angeboten werden, obschon sie nicht zuverlässig sind, geschieht wohl auch auf Druck der Bevölkerung. Auch der Krisenstab sagt, dass er oft gefragt wird, wann diese Tests endlich kommen. In den Nachbarländern wie Deutschland gelten sie ja als ein Mittel gegen die Pandemie - warum also nicht auch in Belgien?
Mangelnde Zuverlässigkeit ist ein Argument, das dagegen spricht. Offenbar befürchten sogar die Hersteller, dass die Schnelltests in Verruf geraten, weil ihre Zuverlässigkeit durch falsche Anwendung noch sinkt. Viele Gesundheitsexperten hätten diese Schnelltests lieber später zugelassen, als Teil einer neuen Exit-Strategie und nicht jetzt, wo die Zahlen gestiegen sind. Auf der anderen Seite sagt der Immunologe Michel Goldman von der ULB: Jede entdeckte Corona-Infektion ist ein gewonnener Punkt gegen das Virus.
soir/okr
Ich weiss nicht welche Experten hier am Werk sind. In einer US Studie wurde den zugelassenen Schnelltests 95 bis 99% ige Zuverlässigkeit in den Ergebnissen zugesprochen.
Sie sind eine Momentaufnahme ja, und kein Freibrief um alle anderen Maßnahmen sausen zu lassen, aber sie sind ein wirksames Mittel die Dunkelziffern der Infektionen zu ermitteln
Entweder haben die sogenannten Experten Angst das Ihnen ein Stück Kontrolle aus der Hand genommen wird und man den Bürgern Eigenverantwortung zutraut oder die Herren Experten halten uns alle für unfähig einen Schnelltest durchzuführen. Ein Wunder das sie uns zutrauen den Schwangerschaftstests selbst durchzuführen. Es gibt jede Menge Selbsttests. Ob Darmkrebsvorsorge, Zucker oder Cholesterin Tests, das traut man uns zu, aber einen coronaSchnelltest nicht?
Dann frage ich mich wo sind breit aufgestellte Testzentren die uns alle 2x kostenlos in der Woche testen? Wenn Belgien Hochrisiko Gebiet wird dann kommt man ohne nicht mehr über die Grenze
@Frau Rossberg: genau der befürchtete Kontrollverlust von "denen da oben" ist das Problem: kein Vertrauen mehr in die Fähigkeiten und die Eigenverantwortung der Menschen! Ein Trend ("und wo lassen Sie denken?") der schon länger zu bemerken ist. Am liebsten Rund um die Uhr Betreuung und Überwachung. Und viele scheinen sich ja nichts sehnlicher zu wünschen!
Stimmt! Es sind einige dabei, die hier sofort Missbrauch betreiben würden aber, liebe Volksvertreter, nicht alle sind so doof wie ihr sie gerne hättet.
Vielleicht wäre mehr Eigenverantwortung ein wichtiger Schlüssel zur Eindämmung des Koronavirus.
@peter,Schallenberg
Sehe ich genauso