Es klingt natürlich verlockend: Schnell selbst einen Test machen, 15 Minuten warten und schon ist das Virus vergessen. Genau wegen dieser Erwartungshaltung warnen Gesundheitsexperten allerdings auch vor den Schnelltests.
Zum einen sind sie deutlich unzuverlässiger als klassische PCR-Tests mit Laboruntersuchung. Tatsächlich schlagen sie bei weitem am besten an, wenn die getestete Person Krankheitssymptome aufweist. Zum anderen ist da der Risikofaktor, dass nicht geschulte Menschen die Tests nicht richtig durchführen. Aus diesen Gründen sprechen sich die meisten Experten gegen den Einsatz von Schnelltests etwa als Voraussetzung für Konzertbesuche aus.
Dennoch sollen die Tests einen deutlich besseren Überblick über das Infektionsgeschehen liefern. Besonders in Verdachtsfällen soll nun schnell viel mehr getestet werden. In der Apotheke kosten die Tests um die acht Euro. Die Anzahl Tests, die jeder kaufen darf, ist nicht begrenzt. Wer Anrecht auf eine höhere Kostenbeteiligung der Krankenkasse hat, zahlt nur einen Euro.
Weil bisher erst ein Hersteller in Belgien offiziell zugelassen ist, können aber wohl nicht alle Apotheken beliefert werden. Vor allem am Dienstag müssten Kunden damit rechnen, noch keinen Schnelltest in der Apotheke kaufen zu können. Vertreter der Apothekenverbände glauben, dass die Nachfrage groß sein wird, und bitten um Geduld. Im Laufe der Woche sollen aber ihren Schätzungen zufolge genügend Tests vorrätig sein.
In den belgischen Supermärkten werden keine Schnelltests verkauft. Das ist nur den Apotheken erlaubt, die den Käufern erklären sollen, wie die Tests durchgeführt werden.
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