Erst am Montag hatten die sozialistische und die christliche Gewerkschaft einen landesweiten Aktions- und Streiktag geführt. Damit wollten sie ihren Lohnforderungen Nachdruck verleihen hinsichtlich des nächsten zweijährigen überberuflichen Abkommens (AIP). Sie wollen unter anderem, dass in Betrieben, denen es in der Coronakrise gut ergangen ist, die Löhne um mehr als 0,4 Prozent steigen können.
Außerdem fordern sie eine Rücknahme der 2017 erfolgten Verschärfung des Lohnnormgesetzes. Die Arbeitgeber hatten dieses Vorgehen scharf verurteilt. Sie verweisen auf die schweren wirtschaftlichen Folgen der Pandemie und sagen, dass die Forderungen der Gewerkschaften realitätsfern seien.
Am Mittwoch dann haben sich die Vertreter beider Seiten mit dem Arbeitsminister getroffen. Das Gespräch sei konstruktiv verlaufen, auch wenn diese Verhandlungen immer schwierig seien, ließ Dermagne weiter mitteilen. Durch die zunächst bilateralen Gespräche will der Minister in den nächsten Tagen versuchen, die Standpunkte der Sozialpartner näher zusammenzubringen. Denn auch wenn diese bislang weit auseinanderlägen, so seien sie doch nicht unvereinbar, so Dermagne.
Boris Schmidt