Die Situation wird inzwischen als "besorgniserregend" eingestuft. In den letzten Tagen hatte sich der Trend bestätigt: Alle maßgeblichen Kurven weisen wieder nach oben. Vor allem die Zahl der Covid-Patienten auf den Intensivstationen nimmt sprunghaft zu.
Vor diesem Hintergrund war Premierminister Alexander De Croo am Mittwochabend mit den Ministerpräsidenten der Regionen und Gemeinschaften zusammengekommen, um über die Lage zu beraten. Im Mittelpunkt stand dabei offenbar das Infektionsgeschehen in den Schulen. De Croo habe die Gemeinschaften darum ersucht, eine Bewertung der derzeit in den Schulen geltenden Vorsichtsmaßnahmen vorzunehmen.
Bereits am Dienstag hatte De Croo die Lage mit Vertretern der Arbeitgeberverbände erörtert und bei der Gelegenheit noch einmal nachdrücklich auf die Einhaltung der Homeoffice-Pflicht gedrängt. Die Schulen und der Arbeitsplatz gelten derzeit als die wichtigsten Infektionsherde.
Am Donnerstag beraten die Unterrichtsminister gemeinsam mit Premierminister De Croo, wie es in den Schulen weitergehen soll. Außerdem wird am Donnerstag noch das Kernkabinett tagen.
In Flandern sind schon Entscheidungen für das Unterrichtswesen gefallen. Der Präsenzunterricht in der zweiten Sekundarstufe ist auf die Zeit nach den Osterferien verschoben worden und die Kinder der 5. und 6. Grundschuljahre müssen ab Montag im Unterricht eine Maske tragen.
Der für April vorgesehene Lockerungsfahrplan werde im Lichte der jüngsten Entwicklungen zunehmend fraglich, hieß es aus dem Umfeld des Premiers.
Zahl der Corona-Neuinfektionen ist über 3.000 pro Tag gestiegen
belga/rtbf/vrt/est/rop
Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt in Belgien inzwischen bei über 200.
Eigentlich bräuchten wir einen sofortigen Lockdown mit einer Schließung aller nicht-essentiellen Geschäfte und einer Aussetzung des Präsenzunterrichts, um einen erneuten massiven Anstieg der Neuinfektionen und eine Überlastung der Krankenhäuser wie im Oktober des vergangenen Jahres zu verhindern. Durch Impfungen lässt sich auf die Schnelle nicht viel erreichen, zumal es weiterhin massiv an Impfstoff mangelt.
Ist die Politik jedoch bereit, die coronamüde Bevölkerung, die weitere Lockerungen fordert, mit einer derart unpopulären Maßnahme zu konfrontieren?
Ich stelle mir eine andere Frage: zu wie vielen Toten und schwer durch Folgekrankheiten beeinträchtigten Menschen, ist die belgische Bevölkerung bereit. Hier meine ich vor allem die Mitbürger, die nach Lockerungen rufen
Am besten schliesst man einfach mal die Grenzen für 4 Wochen , die arbeitende Bevölkerung kann ja ruhig rüber
Aber Eure Bespassungsreisen nach Aachen, nach Holland usw müssen überhaupt nicht sein. Manchmal habe Ich den Eindruck das Menschen offene Grenzen , also Ihr Eigenbelang wichtiger als die Volksgesundheit ist
Für mich ist das unverständlich! Wieso nicht einfach über Ostern den Bewegungsradius auf 5Km/Wonort einschränken, sonst fahren eh wieder alle an die Küste und sorgen bewusst für steigende Zahlen um danach auf Astra Zeneca zu schimpfen und der Regierung die Schuld zu geben
Bin gespannt wie viele Offene Grenzen Befürworter jetzt auf spanische Inseln fliegen und so, der ganze Aufriss wurde ja wegen der nahen Verwandschaft veranstaltet in Deutschland... Nur wohnt die jetzt scheinbar in Spanien...
@Jahn Konopka warum den Bewegungsradius nicht direkt auf 0 setzen? Einhach nur Lachhaft!
Ich fände die Grenzen sollten offen sein für Familienbesuche und letztendlich wenn die Grenze komplett zugemacht werden sollte, dann auch ohne Ausnahmen, egal was. Wenn schon dann richtig!
Ansonsten, glaube ich das wir alle mittlerweile genug haben von all den Regeln, die mittlerweile eh keiner mehr komplett versteht, da morgen A und übermorgen BCD gesagt wird. Wir wär es erstmal mit einer Verdeutlichung aller Regeln, was darf und was nicht. Desweiteren sollte man bestimmten Virologen auch mal einen "Maulkorb" anlegen, da diese die Bevölkerung komplett verunsichern mit Ihrer "Wichtigtuerei".
Herr Konopka, meinen Sie wirklich, der kleine Grenzverkehr würde nennenswert zur Ausbreitung des Virus beitragen?
Ich bin immer wieder erstaunt, wie viele es noch immer gibt, die sich die Zeit vor Inkrafttreten der Schengenverträge zurückwünschen.
Was mich jedoch froh stimmt, ist die Tatsache, dass die Jugend ganz anders über dieses Thema denkt: Die junge Generation hat die Grenzen in den Köpfen längst überwunden, weil sie erkannt hat, dass eine Kleinstaaterei in eine Sachgasse führt.
Jahn Konopka: Sie wissen schon, dass die von Ihnen (zu Recht) kritisierten « Bespaßungsreisen » seit Ende Januar verboten sind? Und das voraussichtlich bis nach Ostern. Belgien hat für Auslandsreisen mit die strengsten Regelungen in der EU, nämlich ein grundsätzliches Verbot. Die Ausnahmen sind so restriktiv, dass man auch Familienmitglieder im Nachbarland praktisch nicht treffen kann. Und wer reisen darf, hat bei der Rückkehr das volle Programm: zweimal Test und Quarantäne. Dagegen sind Inlandsreisen völlig frei. Keine Tests, keine Quarantäne. Und da das Virus (in allen Varianten) sowieso im Land ist, wird es auf diese Weise schön verteilt...
@Jahn Konopka : Für mich ist das unverständlich! Wieso nicht einfach über Ostern den Bewegungsradius auf 5Km/Wonort einschränken, so Ihre Aussage und was machen die Menschen die viel weiter als Ihre 5 km vom nächsten Geschäft entfernt wohnen.? Wie von mir öfters erwähnt, dann sollten auch umgehend alle Osterlager mit bis zu 25 Personen pro Gruppe und Beerdigungen mit bis zu 50 Personen verboten werden bzw die Teilnehmerzahl erneut drastisch reduziert. Ua gestern im TV vernommen so einige Cocovarianten verstecken sich unterdessen und sind nicht mehr per PCR Test nachweisbar, also ist es ja wohl egal ob Grenzen zu oder offen sind.
Vielleicht mal klären wo die ganzen Infektionen sind, in den kleinen Dörfern an der Grenze oder in den Großstädten, mit den vielen küsschengebenden Mitbürgern
Die Regierung kann beschließen, was sie will, es wird nichts nützen. Dem Virus ist es nämlich egal. Was soll denn noch beschlossen werden ? Erneuter kompletter Lockdown, Masken für Primarschüler (wie in Flandern), komplette Ausgangssperren, wieso nicht gleich Luftanhalten ? Hoffentlich geht dann die Bevölkerung auf die Straße. Vielleicht sollten die Herren und Damen Politiker und Wissenschaftler sich mal die Frage stellen, was ihre Allmachtsphantasien angerichtet haben. Wenn man in eine (falsche) Richtung geht und in einer Sackgasse landet, muss man umkehren. Mehr vom Falschen zu tun bringt nichts. Dann lieber mal gar nichts tun als in blindwütigen Aktionismus verfallen.
Info für alle die die Grenze wieder schliessen wollen
In Belgien wurden je 100 000 Einwohner täglich 330 Infektionen gezählt, vermutlich in den Hochburgen, sprich Großstädten
In den Dörfern in den Grenzgebieten gibt es ganz andere Zahlen, die Neuinfektionen auf 100.000 Einwohner gerechnet bedeutet das 63 Fälle.
Und was sagen unsere Grenzschließer jetzt.....
Der Politkindergarten gewinnt wieder an Fahrt...
@Herr Joseph Michels: auf den Punkt gebracht; da stimme ich Ihnen voll und ganz zu!
Und die Allmachtsphantasien sind in Wirklichkeit schiere Ahnungslosigkeit und Hilflosigkeit.
Nur muss man dem Volk ja die Illusion lassen, man habe alles im Griff und unter Kontrolle, redet vom "Licht am Ende des Tunnels" und verbreitet Zweckoptimismus. Schließlich braucht man ja irgendwann ihre Stimmen um weiter an den Fleischtöpfen der Macht zu sitzen.
Wer noch immer nicht verstanden hat, dass ein Lockdown auch nicht mehr bringt als das schwedische Modell, der hat nichts kapiert (d.h. Unfähigkeit, Zahlen+Statistiken zu vergleichen), und unsere Politiker sind die fleischgewordene Realität dieser Ahnungslosigkeit:
die nun regierende Virokratie ist der Putsch der Medizin-Technokraten, die sich im Schatten der Krise sonnen. Und ohne schlechtes Gewissen, denn sonst wären es ja keine Technokraten.
Ich fasse mal einige Ideen von hieroben zusammen:
-Belgien hat ein Reiseverbot im Gegensatz zu anderen Staaten, und trotzdem sind die Zahlen wie anderswo auch. Also ist das Reiseverbot inkl. "Überwachungs-Passierschein" überflüssig. Mich hat's nie interessiert.
-Die absoluten Positiv-Test-Ergebnisse gehen nach oben, denn auch die Anzahl Tests stiegen in den letzten 4 Wochen, von 260.000 wöchentlich auf 340.000.
Prozentual stieg die Positivenrate aber nur von 6,6% auf 7,2%, und das liegt viel niedriger als Ende 2020. Die oben im BRF-Bericht genannten "3.000 neue Fälle..." als absolute Zahl sagen statistisch nichts aus, wenn man die Datenbasis, d.h.die Anzahl tests, nicht gerücksichtigt.(Zahlenquelle:Sciensano)
-Ich will die Situation nicht gutreden, aber seit Beginn des Jahres ist in Belgien ein stabiles Niveau zu beobachten. 53% der Covid-Toten sind älter als 85; 94%älter als 65.
Herr Scholzen Eimerscheidt
+53% der Covid-Toten sind älter als 85; 94%älter als 65.+
Das macht es jetzt besser ? Egal wie alt diese Menschen waren, alle haben Kinder , Enkel , Familie.
Frau de Bruecker,
ich wollte darauf aufmerksam machen, dass Covid noch immer eine Alterskrankheit ist. Junge Menschen unnötig maßregeln um damit Leben in Altersheimen zu retten, ergibt keinen Sinn.
Schwedisches Modell ja, Lockdown nein, weil sinnlos.
Bitte bedenken Sie, Herr Scholzen, dass auch jüngere Menschen schwere Covid-Verläufe haben und dass der Anteil Jüngerer auf den Intensivstationen mit der neuen Virus-Variante gestiegen ist, was sicher auch auf die Tatsache zurückzuführen ist, dass Menschen im gehobenen Alter inzwischen größtenteils geimpft sind.
Wenn Sie schreiben, Lockdowns wären sinnlos, dann ist dies leider komplett falsch: Lockdowns sind sogar das einzige Mittel, das sich bisher als wirkungsvoll in der Bekämpfung der Coronavirus-Pandemie erwiesen hat.
Ich kann zwar verstehen, dass die meisten entsprechende Maßnahmen aufgrund der damit einhergehenden Nebenfolgen ablehnen, aber wenn die Intensivstationen an ein Limit geraten, bleibt den politisch Verantwortlichen gar nichts anderes übrig, als einen erneuten Lockdown zu verhängen.
Zum jetzigen Zeitpunkt auf Impfungen zu verweisen, ist Augenwischerei.
Serbien hat inzwischen an die 30% der Bevölkerung geimpft; dennoch muss das Land in einen Lockdown, denn eine solche Impfquote bedeutet, dass 70% nicht geimpft wurden. Bei uns liegt die Impfquote bei gerade einmal 10%.
Werter Herr Jusczyk,
Ihren Aussagen kann ich nicht voll zustimmen.
Da ich ein Befürworter bin von Hygiene- und Abstandsregelungen, muss ich nach einem Jahr politisch verwaltetem Lockdown leider feststellen, dass ein schwedisches Modell auch genügt hätte. Wer behauptet, dass Fallzahlen durch Grenzschliessungen, Reiseverbote, Sperrstunden, Maskenpflicht und Schulschliessungen zurückgehen würden, der hat sich nie in die entsprechenden Statistiken vertieft. Im Moment bezweifele ich immer mehr, dass sogar schnelle Massenimpfungen helfen werden: Müssen wir nicht bei Influenza jeden Herbst aufs Neue impfen?
Ich habe durch meine Frau Verwandte und Bekannte in Ostasien. Wenn ich höre, was da alles kaputt ist, dann läuft es einem eiskalt den Rücken runter.
Das gleiche gilt für Schwarzafrika. Lockdown bedeutet dort, dass ein Großteil der Menschen einfach nur hungert und krank wird. Selbstmord aus Angst vor dem Tod? Wollten wir so etwas nicht immer verhindern in der 3.Welt oder Schwellenländer? Und nun sollen wir das als normal empfinden und sogar stolz darauf sein, dieser 'Neuen Weltordnung' zu folgen? Ich würde mich ja in den Boden hinein schämen!