Eine entsprechende Ankündigung habe man am Abend bei der Bahn hinterlegt, hieß es von der Gewerkschaft. Ziel sei, die Kunden auf das Verhalten der Bahn und den Verlust der Schalter aufmerksam zu mache und nicht, die Reisenden für das Verhalten der SNCB zu bestrafen. Deswegen sollten nicht nur die Züge unberührt bleiben, sondern die Aktionen auch nur zwischen 10:00 Uhr und 15:00 Uhr stattfinden, also außerhalb der Hauptverkehrszeiten.
Die Schließung der Schalter war am 9. Februar vom Verwaltungsrat der SNCB offiziell bestätigt worden. Seitdem hatte es mehrere Treffen zwischen der Bahn und den Gewerkschaften gegeben. Die sozalistische Gewerkschaft beklagt, dass es vonseiten der SNCB keine Bereitschaft zum Dialog gebe, die Bahn beharre auf der Schließung.
Ob sich die anderen Gewerkschaften dem Aufruf der sozialistischen Gewerkschaft anschließen werden, ist noch unklar. Die liberale Gewerkschaft SLFP/VSOA hat angekündigt, sich am 1. März mit dem föderalen Mobilitätsminister Georges Gilkinet (Ecolo) treffen zu wollen. In der Hoffnung, bei ihm ein offeneres Ohr für ihre Anliegen zu finden.
Zwischen Gilkinet und der SNCB-Chefin Sophie Dutordoir hatte es wegen der Schließung der Schalter bereits in der Vergangenheit heftig gekracht. Die SLFP verurteile das Verhalten der SNCB und werde nicht zögern, mit den ihr zur Verfügung stehenden Mitteln Druck auszuüben, betonte die liberale Gewerkschaft.
Boris Schmidt