Man sollte sich zuweilen das Gesamtbild vor Augen halten, sagte Alexander De Croo in der RTBF-Fernsehsendung "A votre avis". Die epidemiologische Situation in Belgien sei vergleichsweise gut, besser jedenfalls als in vielen anderen Ländern. Das habe man auch der Tatsache zu verdanken, dass die Regeln hierzulande relativ stabil seien.
Was aber nicht heiße, dass man dafür jetzt alle Schleusen öffnen dürfe. Nach wie vor sei Vorsicht geboten. Natürlich verstehe er die Not der Beschäftigten in den Sektoren, die ihre Tätigkeit nach wie vor ruhen lassen müssen. Er könne und wolle den Betroffenen jetzt aber keine Perspektiven geben, auf die Gefahr hin, dass er ihnen am Ende falsche Hoffnungen mache.
Und selbst wenn der Horeca- oder der Kultursektor wieder geöffnet werden, dann werde das nur unter strikten Bedingungen möglich sein. Allein die Impfkampagne eröffne wirkliche Perspektiven. Wenn die Risikogruppen einmal geimpft seien, dann seien spürbare Lockerungen wirklich möglich.
Am 26. Februar steht der nächste Konzertierungsausschuss an. De Croo erklärte weiter, wenn es Lockerungen gebe, dann müssten diese schrittweise in Etappen erfolgen.
Er sei sich bewusst, dass vor allem die Kontaktbeschränkungen sehr belastend seien, aber das Coronavirus verbreite sich durch die sozialen Kontakte.
Die Regeln, die beschlossen worden seien, zeigten Wirkung. In Belgien seien Schulen und Geschäfte geöffnet, das sei in vielen anderen Ländern nicht der Fall. An diesem Samstag werden die Friseure wieder öffnen. Die anderen nicht-medizinischen Kontaktberufe müssen noch bis zum 1. März warten.
Roger Pint