"Frisöre können sich auf eine Wiederöffnung einstellen", schreibt am Donnerstag schon das flämische Massenblatt Het Laatste Nieuws. Eine sehr optimistische Schlagzeile also. Das aber sei nicht unbegründet, schreibt das Blatt. Auf Seiten der Politik gebe es so gut wie keine Widerstände mehr gegen eine Wiederöffnung der Frisörsalons. Selbst der föderale Gesundheitsminister Frank Vandenbroucke habe signalisiert, dass er sich dem wohl nicht widersetzen würde. Und Vandenbroucke ist ja eigentlich ein Verfechter einer strengen und vorsichtigen Politik.
Der Punkt ist: Eigentlich sind die entscheidenden Schwellenwerte noch nicht erreicht. Vereinbart wurde ursprünglich, dass Lockerungen erst möglich sind, wenn die Zahl der Neuinfektionen nicht höher als 800 liegt und die Zahl der Krankenhausaufnahmen 75 nicht übersteigt. In beiden Fällen liegen die Zahlen derzeit höher. Doch zitiert De Morgen den Premierminister Alexander De Croo mit den Worten, dass es sich hier um eine menschliche Entscheidung handele, bei der man diese Schwellenwerte außer Acht lassen werde.
Wie die Zeitung weiter berichtet, könne nur noch ein scharfes negatives Urteil des wissenschaftlichen Beratergremiums GEMS der Wiederöffnung der Frisörsalons noch im Wege stehen. Danach sehe es aber nicht aus. Am Freitag werden Vertreter der Regierungen des Landes zu einem Konzertierungsausschuss zusammenkommen, um über die Frage zu entscheiden.
Roger Pint