Die "britische" Mutation ist demnach auf dem Vormarsch und soll binnen sehr kurzer Zeit die vorherrschende Coronavirus-Form in Belgien werden. Die Datenlage sei zwar noch begrenzt, aber diese Schlussfolgerungen seien bereits deutlich geworden, schreibt das Labor. Außerdem habe man festgestellt, dass zurückkehrende Reisende die Ausbreitung der Varianten beschleunigt hätten.
An dem Bericht haben 17 Wissenschaftler mitgearbeitet, darunter Emmanuel André, Herman Goossens und Marc Van Ranst. Aus den Daten verschiedener Universitäten gehe weiter hervor, dass die neue Variante rund 65 Prozent ansteckender sei als die bisher vorherrschenden - was sehr besorgniserregend sei.
In einer ersten Reaktion warnte Steven Van Gucht vom Institut für Volksgesundheit (Sciensano) aber, dass diese Schlussfolgerungen mit Vorsicht zur Kenntnis genommen werden sollten. Der Bericht basiere auf noch sehr begrenzten Daten. Außerdem könne auch die Herkunft der Proben das Bild verzerren. Und dementsprechend solle man die Schlussfolgerungen auch als Worst-Case-Szenario betrachten.
Das Kabinett des föderalen Gesundheitsministers Frank Vandenbroucke (SP.A) hat ebenfalls bereits reagiert: Der Bericht bestätige teilweise, was man schon gewusst habe. Und es seien noch weitere Untersuchungen notwendig.
Boris Schmidt
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