Dadurch soll die Ausbreitung von Varianten des Coronavirus eingeschränkt werden. Grenzgänger und der Warenverkehr sind von dem Reiseverbot nicht betroffen. Für die Einwohner der Grenzregionen wird die bestehende Ausnahmeregelung von 48 Stunden beibehalten.
Mögliche dritte Welle abwenden
Mit Verweis auf die ansteckenderen Virusvarianten appellierte Premierminister Alexander De Croo nach der Sitzung des Konzertierungsausschusses daran, die Maßnahmen (Abstand, Handhygiene, Homeoffice ...) einzuhalten, um eine dritte Welle abzuwenden.
Auch gehe es darum, diese Virusvarianten nicht ins Land zu lassen. Ab dem 27. Januar und bis zum 1. März sind darum nicht essenzielle Reisen (In- und Ausreise) verboten. Erlaubt bleiben Reisen zu Berufszwecken, aus medizinischen oder aus familiären Gründen. Es werde auch Grenzkontrollen geben. Das bedeute aber nicht, dass die Grenzen geschlossen seien, betonte De Croo auf Nachfrage.
Ab Montag müssen alle Einreisenden aus Großbritannien, aus Südafrika und aus Südamerika zehn Tage in Quarantäne. Am ersten und am siebten Tag müssen sie einen Test ablegen.
Situation am 5. Februar neu bewerten
Nichtmedizinische Kontaktberufe wie Frisöre oder Kosmetiker dürfen frühestens ab dem 13. Februar ihre Salons öffnen. Voraussetzung ist allerdings, dass die Corona-Zahlen sich verbessern, sagte Premier De Croo. Die definitive Entscheidung darüber wird am 5. Februar getroffen.
"Wir sind uns bewusst, dass es noch eine ganze Reihe anderer Sektoren, wie Horeca, Kulturveranstalter ... gibt, die auf eine Lockerung warten", sagte De Croo. "Um auch ihnen mittelfristig eine Perspektive bieten zu können, gilt es jetzt, streng zu bleiben."
Der Premierminister richtete sich auch direkt an die jüngeren Menschen: "Wir wissen, dass ihr eine schwierige Situation durchlebt. Sprecht darüber mit anderen, trefft euch mit anderen - aber bitte draußen und unter Einhaltung der Maßnahmen. Wir bitten euch um eine letzte Anstrengung, denn es gibt Licht am Ende des Tunnels. Und dann beginnt für uns die schönste Zeit, ohne die Angst vor einer ständigen Bedrohung."
Testen, isolieren, impfen
Der föderale Gesundheitsminister Frank Vandenbroucke sprach seinerseits von einer Strategie, die drei wesentliche Aspekte beinhalte: Testen, isolieren und impfen.
Über großflächige PCR-Tests könnten auch die sich schneller verbreitenden, gefährlicheren Virusvarianten aufgespürt werden. So lasse sich deren Verbreitung einschränken. Die Kapazität für die Tests sei da.
Wichtig sei ebenso, eine verordnete Quarantäne einzuhalten. Die Dauer werde von sieben auf zehn Tage angehoben, weil die neuen Virusvarianten längere Zeit hochansteckend seien.
Beim Impfen müsse die Strategie ständig überarbeitet werden, weil sie von den Lieferungen des Impfstoffs abhänge. "Aber was zählt ist das Ergebnis", sagte Vandenbroucke. "Und wir werden es schaffen, auch wenn es Zeit braucht."
Dass sich der Konzertierungsausschuss von den selbst gesetzten Zielen (Lockerungen erst ab einer durchschnittlichen Zahl von 800 Neuinfektionen und 75 Krankenhausaufnahmen pro Tag) entferne, ließ Premierminister De Croo so nicht stehen. Das Gremium schaue sehr genau auf die epidemiologische Entwicklung.
Stephan Pesch