Insgesamt sind seit Ausbruch der Pandemie exakt 20.038 Menschen an den Folgen einer Coronavirus-Infektion verstorben. Mit diesem Wert gehört Belgien zu den Spitzenreitern im Verhältnis zur Bevölkerung, sagt der Virologe Marc Van Ranst. Bei der Übersterblichkeit schneidet Belgien aber ähnlich ab wie die Nachbarländer.
Mehr als 80 Prozent der Verstorbenen waren älter als 75, die Hälfte älter als 85 Jahre. Aber auch junge Menschen ohne Vorerkrankung bleiben nicht grundsätzlich verschont. In Belgien sind bisher acht Patienten verstorben, die jünger als 25 waren.
Die Zahl der Neuinfektionen ist erneut gestiegen. Zwischen dem 31. Dezember und dem 6. Januar kamen täglich im Schnitt etwa 1.800 bestätigte Fälle hinzu, das sind elf Prozent mehr als in der Vorwoche. Allerdings wird wesentlich mehr getestet. Dazu tragen unter anderem die Reiserückkehrer bei. Wer aus einem Risikogebiet nach Belgien zurückkehrt, ist verpflichtet, sich testen zu lassen.
Die Todesfälle gehen weiterhin zurück. In derselben Wochenperiode starben pro Tag 58 Corona-Patienten. Das sind 15 Prozent weniger als in der Vorwoche. Auch die Krankenhausaufnahmen sind weiter rückläufig, zuletzt wurden jeden Tag 135 Covid-Patienten in ein Krankenhaus eingeliefert, neun Prozent weniger als in der Vorwoche.
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Neue Variante: Experten raten zur Wachsamkeit
In Belgien wächst unterdessen die Sorge wegen der Corona-Mutation aus Großbritannien. Mittlerweile sind sechs Fälle dieser Variante in Belgien bestätigt worden. Wahrscheinlich werden es aber mehr sein. Die neue Variante wurde inzwischen in vielen europäischen Ländern nachgewiesen.
Experten wie der Mikrobiologe Emmanuel André raten zur Wachsamkeit. Er rief Reiserückkehrer aus Risikogebieten nochmals dazu auf, sich streng an die Quarantäne und an die Testpflicht zu halten.
vrt/rtbf/belga/sh
Israel hat nach 3 Wochen bereits 20 Prozent seiner Bürger geimpft bei 9 Millionen Einwohner.
Und Belgien....?
Deutschland schläft auch weiterhin, in gut 14 Tagen 500.000 geimpft, macht im Monat 1 Million bei 83 Millionen Einwohner sind das ......
Hauptsache wir bleiben Zuhause, wenn das weiter so geht noch sehr lange..
Die Zahl der Toten ist wirklich ein trauriger Rekord, wir haben es nicht geschafft, die Alten- und Pflegeheime wirksam zu schützen.
Zur Impfung: ja, Israel macht es vor, wären wir auch so schnell, wären alle Alten und alle Risikopatienten schon geimpft.
Es ist unverständlich, dass das in Europa so langsam geht, auch in NL und F geht es ja nicht vorwärts, aber GB und Dänemark zeigen, dass es schneller gehen kann.
Kleinere Länder wie Israel, die Vereinigten Arabischen Emirate oder Großbritannien können bei der Beschaffung des Impfstoffs flexibler agieren, da sie in der Lage sind, den Herstellern höhere Preise zu bieten.
Auf EU-Ebene hat man sich im Vorfeld für eine faire Verteilung des Impfstoffs entschieden, damit nicht reiche Länder wie die Benelux-Staaten oder Deutschland sich besonders viel Impfdosen sichern und ärmere wie Bulgarien, Rumänien oder Kroatien kaum etwas abbekommen.
Pfizer nahm Israels Auftrag an, nachdem die dortige Regierung 30 $ pro Dosis anbot, während die EU 18 $ zahlte. Gut angelegtes Geld ?
@Yves Tychon: Wenn jedes Land eigene Preise aushandelt, würde dies die Produktionskapazitäten auf die Schnelle erhöhen oder lediglich die Profite der Hersteller?
@ Lutz-René Jusczyk: Natürlich haben Sie recht: Für kleine, arme Länder wäre es unvorstellbar, mit einem Pharmariesen wie Pfizer günstige Preise aushandeln zu wollen. Vergessen wir nicht, dass Pharmaunternehmen generell - amerikanische eher noch mehr als andere - gewinnorientiert arbeiten. Gerade solange ein Produkt in die Kategorie « Mangelware » fällt, wird man verlangen was der Markt hergibt.
Insofern war es eine hervorragende Idee, dass die EU mit ihrer geballten Marktmacht eine Sammelbestellung zu günstigen Konditionen abgeben konnte!
Gut für uns (auch wenn es etwas mehr hätte sein dürfen, aber hinterher ist man immer schlauer), doch mit welchem Staat hätte Israel eine Einkaufsgemeinschaft bilden sollen ?
Die Produktionskapazitäten werden mit Gewissheit über die kommenden Jahre noch ausgebaut werden müssen. Wenn für die Weltbevölkerung ein Impfschutz aufgebaut und erhalten werden muss, wird schon eine nette Summe zu verdienen sein, auch wenn die derzeit verlangten Preise relativ moderat sind. Die Menge macht’s.
Die Verfügbarkeit des Impfstoffs ist das eine, die Geschwindigkeit das andere. In Deutschland geht es so schleppend voran, da wurden bisher nur 25% der ersten Lieferung verimpft; in Belgien siehts glaub noch schlimmer aus. Dänemark hat schon 2% der Bevölkerung geimpft, obwohl die am Tropf der EU hängen. Ich bin sicher kein Aluhut träger und mache seit Mörz alles brav mit, meist aus Überzeugung. Aber so langsam ärgere ich mich dass ausser Lockdown light oder hard nicht viel kommt an Strategie.