De Bleecker gab in der Kammer zu, auf Twitter eine Tabelle mit den Preisen für die einzelnen Impfstoffe gegen Covid-19 veröffentlicht zu haben. Diese Impfstoffe waren von Belgien vorbestellt worden.
Sie erklärte, sie habe damit zu viel Transparenz an den Tag gelegt. Später löschte sie die Nachricht nach Rücksprache mit der Regierung wieder.
In dem Tweet befanden sich die Namen der Lieferanten, die Zahl der Impfdosen und die Preise.
Wie Pfizer in einem Kommuniqué erklärte, seien die Preise für Impfstoffe vertraulich. Die Staatssekretärin habe damit die Schweigepflicht verletzt. Die Geheimhaltung sei in der Vertragsklausel mit der Europäischen Kommission festgeschrieben, so Pfizer Benelux.
belga/cd
In ihrem Tweet schrieb die neue Staatssekretärin, das aktuell 33,5 Millionen Corona-Impfstoffe für 279 Millionen Euro angeschafft werden.
AZ 1,78 Euro pro Dosis, 7.700.450 Stück Kosten incl. Steuer 14.610.834 Euro
J&J 8,50 Dollar pro Dosis 5.173.595 Stück, Kosten 41.281.439 Euro
Sanofi/GSK 7,56 Euro 7.740.000 Stück, Kosten 62.025.264 Euro
BioNTECH/Pfize 12 Euro, 5.093.847 Stück, Kosten 64.793.734 Euro
Curevac 10 Euro, 5.805.000 Stück, Kosten 61.533.000 Euro
Moderna 18 Dollar 2.064.000 Stück, Kosten 34.875.920 Euro
Total 33.576.892 Dosen für 16.788.446 Impfungen Kosten 279.120.190 Euro incl. 6 % Steuer.
Und 500 Millionen Euro stünden für den Kauf von Corona-Impfstoffen für das folgende Jahr zur Verfügung.
Bei 16.788.446 Impfungen kann Belgien 1,5 mal geimpft werden plus die 500 Millionen Euro kann jeder Belgier 4,5 mal geimpft werden.
Da sich nicht alle impfen lassen wollen, kann jeder der will aufgrund der Bestellungen, sich 6 bis 8 impfen lassen.
Rechnet man jetzt schon mit neuen Corona Varianten?
Danke Andreas Engels.
Wenn diese Produkte mit Steuergeldern gezahlt werden, ist Transparenz unverzichtbar und die Unterzeichnung einer derartigen Vertragsklausel ein Skandal.
Wie relevant sind die obigen Angaben denn überhaupt noch?
Sanofi und AstraZeneca werden voraussichtlich erst Ende 2021 liefern können, da sich in Studien herausgestellt hat, dass die Wirksamkeit zu niedrig ist.
Bei Curavec laufen die Studien noch bis März, danach beginnt das Zulassungsverfahren; bei Johnson & Johnson noch bis Ende Januar.
Die einzigen Kandidaten, die zeitnah zur Verfügung stehen, werden die Impfstoffe von Biontech/Pfizer und von Moderna sein.
Ich stelle mir die Frage:
Wenn ein Hersteller nicht wie vorgesehen liefern kann, ist es dann möglich, die komplette Lieferung zu stornieren, um von anderen größere Mengen zu ordern?
Es wäre ja ein Unding, wenn wir noch bis Ende 2021 auf mehr als 15 Mio. Impfdosen warten müssten, weil es noch bis dahin dauert, bis AstraZeneca und Sanofi soweit sind, während andere längst einen hochwirksamen Impfstoff auf den Markt gebracht haben.
Tatsache ist: Je früher man mit den Impfungen beginnt, desto mehr Menschenleben können gerettet werden.
Die Staatssekretärin hat einen Vertrauensbruch begangen.
Und wie steht es mit der parlamentarischen Kontrolle bezüglich dieser Verträge. Haben Parlamentarier Einblick ?