Im Durchschnitt werden jeden Tag 2.231 Neuinfektionen registriert. In den beiden Provinzen Ost- und Westflandern stiegen die Neuinfektionen sogar um zwölf beziehungsweise elf Prozent.
Die Zahl Corona-Patienten in den Krankenhäusern nimmt ab. Nur in Flandern gab es eine leichte Steigung von drei Prozent. Insgesamt werden 2.832 Personen in den Krankenhäusern behandelt. Von ihnen müssen 617 auf der Intensivstation versorgt werden.
Infolge der höheren Ansteckungszahlen gehen die Krankenhausaufnahmen nicht mehr so stark zurück. In der letzten Sieben-Tage-Periode wurden täglich 185 Covid-Patienten ins Krankenhaus eingeliefert, davor waren es 188. Das sind nur vier Prozent weniger.
Im Durchschnitt sterben weiterhin jeden Tag 90 Menschen mit oder an dem Coronavirus. Die tägliche Todesrate ist erneut um ein Fünftel gesunken.
Alle aktuellen Zahlen beim Gesundheitsinstitut Sciensano einsehen ...
belga/rbtf/dop/sh
Und sie werden sehr wahrscheinlich nach Weihnachten noch weiter ansteigen, deshalb brauchen wir unbedingt kostenlose FFP2-Masken für die vulnerable Bevölkerung sowie Schnelltests in ausreichender Anzahl.
Die AHA-Regeln müssen selbstverständlich weiterhin gelten, aber ein ständiger Wechsel zwischen einem harten und einem weniger harten Lockdown bis zur Mitte des kommenden Jahres ist Gift für bestimmte Wirtschaftszweige und wirkt sich negativ auf die mentale Befindlichkeit der Bevölkerung aus.
Denken wir bitte auch an künftige Generationen: Wir dürfen denen doch keinen riesigen Schuldenberg hinterlassen.
Neben den oben beschriebenen Maßnahmen ist es wichtig, dass gezielt gegen Falschinformationen hinsichtlich der Gefahren des Virus in sozialen Netzwerken wie Facebook oder Telegram vorgegangen sind: Wenn sich nur 10 bis 20 Prozent der Bürger nicht an die simpelsten Regeln halten, weil sie der Meinung sind, das Virus sei nicht gefährlicher als Grippeviren, und daher die direkten Kontakte im privaten Umfeld nicht reduzieren, konterkarieren sie alle Bemühungen der Mehrheit zur Eindämmung der Pandemie.
So ist es wohl, Herr Jusczyk.
In den Niederlanden wird heute wahrscheinlich ein strenger Lockdown beschlossen. In Deutschland gilt er ab Mittwoch.
Da in Belgien die Geschäfte wieder geöffnet sind, ist zu befürchten, dass der Einkaufstourismus, der sich noch vor wenigen Wochen nach Maastricht und Aachen orientierte, jetzt in die entgegengesetzte Richtung stattfindet. Die Frage des Grenzverkehrs wird möglicherweise erneut aufflammen.
Dies wird die Corona-Situation in unserem Land weiter belasten.
Belgien hat es bisher nicht geschafft, die Welle auf ein akzeptables Niveau zu brechen. Wesentlich besser, als in Deutschland sind die Zahlen in Belgien nicht.
Es kommt auf das Verhalten jedes Einzelnen an, die Infektionszahlen wieder abzusenken.
Ohne eine nachvollziehbare Strategie und einheitliche Kommunikation seitens der Politik wird dieses Ziel nicht zu erreichen sein.
Auch die Medien spielen dabei eine zentrale Rolle.
Wenn Politiker und Medienvertreter die notwendigen Einschränkungen zu Weihnachten als unverhältnismäßig oder gar „unmenschlich“ darstellen, ist der Kampf gegen das Virus nicht zu gewinnen.