Die Brüsseler Staatsanwaltschaft erklärte am Donnerstag, sie werde die Polizisten, die in den Vorfall verwickelt waren, nicht vor Gericht bringen. Für die Opferfamilie ist das unhaltbar, sagte der Anwalt der Familie, Alexis Deswaef.
Dabei bezieht sich der Anwalt auf eine Rechtssprechung des Europäischen Gerichtshofs der Menschenrechte: Demnach soll auf bestimmte Mittel verzichtet werden, wenn das Leben anderer in Gefahr ist. Die Verfolgungsjagd der Polizei sei unverhältnismäßig gewesen.
Adil war im April mit seinem Scooter vor einer Corona-Kontrolle der Polizei geflohen. Bei der anschließenden Verfolgungsjagd kam es zu einem Unfall. Der 19-Jährige erlag seinen schweren Verletzungen.
Danach wurden Ermittlungen gegen die Polizisten aufgenommen. Verkehrsexperten erklärten, Unfallursache sei gewesen, dass Adil viel zu schnell gefahren sei. Außerdem habe er seinen Helm nicht richtig getragen.
Die endgültige Entscheidung liegt jetzt bei der Brüsseler Ratskammer.
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