Vor einigen Wochen war eingeschränkt worden, wer sich noch auf das Coronavirus testen lassen konnte. Der Grund war eine Überlastung der Labore, die die Proben verarbeiten und auswerten mussten. Dadurch kam es zu teilweise sehr langen Wartezeiten bei der Probenahme und dem Erhalten des Ergebnisses. Deswegen wurden Menschen, die keine corona-typischen Beschwerden zeigten, nicht mehr getestet und stattdessen aufgefordert, sich zehn Tage selbst zu isolieren.
Aber auch jetzt gelten für das Testen von Asymptomatischen noch bestimmte Bedingungen. So können sich nur diejenigen Menschen mit sogenannten Hochrisikokontakten testen, die zuvor von der Kontaktnachverfolgung kontaktiert worden sind. Und auch bei den Menschen, die sich in gefährdeten Zonen im Ausland aufgehalten haben, werten die zuständigen Stellen zunächst deren auf dem vorgeschriebenen Reiserückkehrformular angegebenen Verhaltensweisen aus.
Nach Angaben des Sprechers des Nationalen Krisenzentrums, Yves Van Laethem, ist die Testkapazität hierfür um 55.000 bis 60.000 zusätzliche Tests pro Tag ausgebaut worden. Und Van Laethem warnte in der RTBF auch davor, dass durch die neue Teststrategie die absoluten Ansteckungszahlen steigen würden. Er erwarte eine Zunahme um zehn bis 20 Prozent. Das werde man in den Statistiken aber entsprechend berücksichtigen, um die Lage korrekt bewerten zu können, so Van Laethem.
Boris Schmidt