Größte Herausforderung für das belgische Militär ist der Nachwuchs. Viele Soldaten quittieren im Alter von Mitte 30 ihren Dienst, hinzu kommen viele Pensionierungen, die in den kommenden Jahren anstehen. Daraus wächst ein großer Rekrutierungsbedarf. Und so will die Armee in dieser Legislaturperiode 10.000 neue Beschäftigte einstellen. Zum Vergleich: Insgesamt arbeiten heute 24.500 Menschen für das Militär.
Verschiedene Profile
Nicht alle Beschäftigten bei der Armee sind Soldaten, es gibt zunehmend auch Zivilisten. In Belgien machen sie fünf Prozent der Beschäftigten aus, in anderen Ländern sind es bis zu 20 Prozent. Und die Berufsfelder sind breit gestreut.
Beim Kampf gegen Terrorismus patrouillierten Soldaten in den Straßen. In der Corona-Krise stehen Armee-Beschäftigte bereit, um Krankenhäusern unter die Arme zu greifen. 1.850 Arbeitskräfte könnte die Armee im Kampf gegen die Corona-Pandemie frei machen. Und so sucht das Militär ganz unterschiedliche Berufsprofile und eben nicht nur Soldaten.
Damit die Armee als Arbeitgeber attraktiver wird, gibt es einige Ansätze. Zum einen will Verteidigungsministerin Dedonder schon bei Schülern ab 14 Jahren für Jobs bei der Armee werben, aber auch bei Menschen, die sich selbstständig machen möchten. Sie denkt da an Beschäftigungsmodelle, in denen jemand Teilzeit zwei Tage für das Militär arbeitet, da einen sicheren Job hat, und die restliche Zeit seine Existenz als Selbstständiger aufbauen kann.
Außerdem wünscht sich Dedonder mehr Frauen in der Armee - bisher liegt der Frauenanteil gerade mal bei neun Prozent. Und nicht zuletzt sollen auch die Löhne steigen. Aber da lässt sie sich nicht in die Karten schauen. Wann und wie viel das sein kann, das wisse sie noch nicht, sagt Dedonder.
Weitere Herausforderungen
Bald wird sich das Militär mit neuem Material vertraut machen müssen. Der F-16-Nachfolger F-35 ist bestellt. Und dann gibt es noch die Herausforderungen, die man auch von gewöhnlichen Betrieben her kennt: Digitalisierung ist hier ein wichtiger Aspekt. Landesverteidigung findet auch im Internet statt.
Zwar gibt es schon Militärs, die auf diesem Gebiet arbeiten. Jetzt soll aber im Laufe dieser Legislaturperiode erstmals eine eigene Abteilung dafür entstehen. Und dafür braucht es Spezialisten in der Informatik. Dedonder spricht hier von den Freaks, die vielleicht noch kein Studium abgeschlossen haben, aber trotzdem in Sachen IT eine Menge drauf haben. Klingt ein wenig nach Hollywood, aber solche Profile werden tatsächlich gesucht.
meuse/okr
Auf allen Kanälen ist zu hören „muss“ Geld in das Militär gesteckt werden zur Landesverteidigung und Kampf gegen de Terror. Komisch passend direkt nach der US Wahl. Ich frage mich gegen wen müssen wir uns verteidigen? Deutschland oder Frankreich. Mit dem Kampf gegen den Terror wofür brauchen wir da Militär. Wird es bald im Landesinneren eingesetzt. Nein, eher um kommende Kriege vorzubereiten im Nahen Osten. Das Geld benötigen wir eher für die Bewältigung der Schulden die wir wegen den unsinnigen Geschäftsschliessungen zu tragen haben.
Mit Wehrpflicht wären die Personalprobleme kleiner.