Die Verdopplungszeit für die Zahl der Covid-Patienten, die wegen schwerer Symptome auf den Intensivstationen der Krankenhäuser behandelt werden müssen, liegt im landesweiten Durchschnitt bei acht Tagen. Und man könne keine Verbesserung der Lage feststellen. Das teilte der Infektiologe und interföderale Sprecher Yves Van Laethem am Mittwoch im Rahmen der Pressekonferenz des Nationalen Krisenzentrums mit - und das sei die beunruhigendste Entwicklung.
Denn das sei der kritischste Bereich der Gesundheitsversorgung, weil die Zahl der Betten hier den größten Beschränkungen unterliege. Und wie gefährlich das ist, unterstrich auch der Virologe Steven Van Gucht noch einmal explizit in der VRT. Wenn man vom schlimmstmöglichen Szenario ausgehe, also wenn die Zahlen weiter mit der gleichen Geschwindigkeit wie heute zunähmen, dann werde man bis Freitag der kommenden Woche die kritische Obergrenze von 2.000 belegten Intensivbetten erreicht haben. Und während man bei den "normalen" Krankenhausbetten noch durch verschiedene Maßnahmen im Notfall weitere Kapazitäten schaffen könne, sei das bei den Intensivbetten deutlich schwieriger.
Und generell sei der eigentliche Flaschenhals weniger Platz oder Ausrüstung, sondern schlicht Personal. Personal, das sich ohnehin nie wirklich von der ersten Corona-Welle erholen konnte. Hinzu kommen Ausfälle durch das Virus oder andere Leiden. Und von einer eigentlich dringend notwendigen Aufstockung, um die Belastung der zweiten Welle zu bewältigen, kann man momentan ohnehin höchstens träumen.
"STOP"
Die Krankenhäuser, Ärzte und die anderen Menschen, die unser Gesundheitssystem so gut es geht aufrechterhalten, schlagen seit Wochen Alarm. Jetzt wenden sie sich aber erneut und mit sehr deutlichen Worten direkt auch an die Bevölkerung. Am Universitätskrankenhaus Brüssel etwa entrollten sie ein großes Banner und zeigten dazu in riesigen Buchstaben die einfache und unmissverständliche Botschaft: "Stop".
Und dieses "Stop" richten sie an gleiche mehrere Adressaten, wie der Geschäftsführer Marc Noppen in der VRT erklärte. Die Menschen müssten aufhören, sich so zu verhalten, als ob es kein Problem gebe. Aufhören sollten aber auch die Politiker – und zwar mit ihrem Zögern und Zaudern. Genauso wie gewisse Experten und Wissenschaftler, die behaupteten, dass das Ganze doch gar nicht so schlimm sei.
Die Leiterin der Abteilung Intensivmedizin, Sabeth De Waele, brachte es noch deutlicher auf den Punkt. Die Menschen realisierten nicht gut genug, welche Katastrophe da noch bevorstehe und wie viele Menschenleben das kosten werde. Deswegen hat sie eine ebenso schockierende, wie klare Botschaft: Wer nicht wolle, dass am Tisch zu Weihnachten einige Stühle leer blieben, der solle gefälligst sein Verhalten ändern.
Stevens: Egoismus Verbündeter des Coronavirus
Das uneinsichtige Verhalten mancher Menschen prangerte auch Yves Stevens vom Nationalen Krisenzentrum an. Man müsse noch immer feststellen, dass es Menschen gebe, die den Ernst der Lage anzweifelten, oder, noch schlimmer, auf die Schutzmaßregeln pfiffen. Menschen, die ihre individuellen Interessen über die Volksgesundheit stellten. Und dieser Egoismus sei ein Verbündeter des Coronavirus.
Dieses Verhalten werde zu noch chaotischeren Zuständen führen, als schon jetzt. Diese Menschen sollten sich doch bitte eines ganz klar machen: Jeder könne schon morgen ein Krankenhausbett und heilende Hände benötigen. Und es sei das Verhalten der Menschen, das darüber entscheiden werde, ob es morgen dann noch eine Gesundheitsversorgung für Angehörige, Freunde oder einen selbst geben werde, warnte Stevens.
Coronavirus: Neuer Höchstwert bei Krankenhaus-Aufnahmen – Mehr als 11.000 Tote
Boris Schmidt
Das Konzept von Masken, Stoff und OP Hemdchen sollte überdacht werden.
Das belgische Verbot des Freien Handels mit besseren Masken sollte aufgehoben werden. Ansteckung ist durch dieses Verbot politisch erwünscht.
Warum werden keine Vollkopfmasken in Form einer Imker- / Taucherkopfbedeckung bis zum Hals mit Atemschlauch und Filter angeboten?
Nicht jeder muss es haben, aber wenn das Angebot da wäre, würde es auch Leute geben, die es nutzen.
Man muss sich das Virus als Giftgas, das man problemlos einatmen kann oder ueber die Augen aufnehmen, und als Biene vorstellen, die einen stechen will. Wer glaubt dann, dass eine OP Maske ausreicht? Da der derzeit angebotene Schutz unzureichend ist, muss die Verteidigung extrem verbessert werden. Jetzt auf Egoismus hinzuweisen ist der falsche Ansatz.
Stimmt alles. Nur warum ist die Gesellschaft egoistisch ? Weil es gefördert und gefordert wurde. Was jetzt beweint wird, ist auch das Resultat neoliberaler Politik. Hier ein paar Beispiele : Anstatt die gesetzliche Rente zu stärken, die auf dem Solidarprinzip aufbaut, wurde individuelle Vorsorge gefördert. Oder die vielen Steuervergünstigungen durch die Staat weniger Einnahmen hatte, um für die Allgemeinheit tätig zu werden. Oder das Benehmen diverser Politiker. Weil alle zu egoistisch waren, konnte erst vor kurzem eine vollwertige Föderalregierung entstehen. "Die da oben" haben ein schlechtes Beispiel gegeben. Das alles rächt sich jetzt. Ein Umdenken muss dringend stattfinden, sonst droht Ungemach.
@Herr Engels: nirgendwo habe ich irgendwas gelesen gehört oder gesehen das sich Covid sars 2 über die Augen Bindehaut verbreiten kann...quasi als Giftgas
Also, das wäre sehr interessant, wenn Sie das schreiben könnten...
Eine informative Antwort wäre ja super,danke
Dass Belgier besonders egoistisch sein sollen, den Eindruck habe ich nicht.
Viele haben eine sehr soziale Einstellung.
Was besonders Wallonen liebenswürdig macht, ist ein noch dazukommender Hang zum Anarchismus.
Deutsche sind auch hilfsbereit, aber ab und an ein wenig pedantisch und autoritätshörig.
Die Bewohner der DG liegen irgendwo dazwischen.
Dem Corona-Virus dürfte eine Ausbreitung in Belgien leichter fallen als in Deutschland.
"Was besonders Wallonen liebenswürdig macht, ist ein noch dazukommender Hang zum Anarchismus. ... Die Bewohner der DG liegen irgendwo dazwischen."
Ein wenig am schmunzeln war ich schon zu lesen was Menschen jenseits der Grenze so denken. Das Gegenstück zum Anarchismus heißt Nationalismus und würde die Sache von der Sie sprechen meiner Meinung nach am ehesten korrekt beschreiben.
@Hallo Herr Chemnitz Es gibt Arbeitshypothesen der moeglchen Uebertagung ueber die Augen und gegenteilige die dies wiederlegen. Alles sehr schwache Studien.
Es gibt in China eine Arbeitshypothes das kaum Brillentraeger bei den schweren Krankenhausverlaeufen dabei waren. Da man nur ein paar hundert Faelle untersucht hat, weis man nicht ob es einfach nur Zufall war. Moeglich gibt es verschiede Ansaetze oder ein Mix daruas. Man fast sich weniger an die Augen, die Brille bittet einen besseren Schutz ueber den Weg oberhalb der Maske, Zufall, durch die Brille sitzt die Maske besser........
Das Virus ist kein Giftgas, wenn man aber den Virus, wie ein Giftgas von der Schutzausruestung entgegentritt, oder von der Schutzausruestung wie gegen einen Bienenstich, haetten wir deutlich weniger Fallzahlen.
Nach wie vor, finde ich Stoffmasken oder OP Masken viel zu schwach als Schutz. FFP2 als Minimum sollte jeder kaufen und nutzen durfen auch ohne Rezept.
Von den Maskennutzern vermute ich sehr stark, wenn sie nicht nur die einfache Maskenball, Stoff und OP Masken genutzt haetten sonder FFP2 Masken oder besser, haetten wir nicht die aktuellen Fallzahlen.
Es ist eine tolle Ablenkung vom zu geringen Eigenschutzproblem, nur auf die Partyleute und Maskenverweigerer zu zeigen.
Und ewig geht die Diskussion in sämtlichen Kommentarforen weiter. Mit dem grandiosen Ergebnis: Es bringt nichts, es ist Zeitverschwendung, keinen interessiert es, schon gar nicht Entscheidungsträger. Sie können sich hier zu jedem Thema dem Mund fusselig reden und recht behalten wollen. Es bringt einzig ihrem angeknacksten und aufgeheizten Ego kurzzeitig Befriedigung und ended später einer ewigen Schleife der Aufregung über das Geschreibsel anderer. Mein Tipp: Nutzen sie alle ihre Zeit sinnvoller, statt sich hier gegeneinander auszulassen, ist auch besser für die Nerven und fürs Immunsystem. Die Einträge hier in allen Foren sind in spätestens einer Woche Geschichte und keinen wird es mehr interessieren, da können Sie noch so wissen-oder unwissenschaftlich daher kommen, es ist alles schlicht und einfach für die Tonne!
A, Meinung hobn dahinta stehn die Wölt mit eigene Augn sehn und ich seg eich wieder! Andreas Gabalier!!
Denkt daran, es bringt nichts gegeneinander zu sein sondern egal welcher Einstellungen man hat, wir alle leben nur Einmal mit oder ohne dem Virus!!!
@Andreas Engels
Wie kommen Sie denn darauf, man dürfe keine FFP2 Masken kaufen?
Mir war das, zumindest vor 3 Wochen, problemlos möglich in einer eupener Apotheke
@Elian Schulte
Ihre Umschreibung ist nicht schlecht 🙂
Hallo Linda,
bei der ersten Welle Anfang des Jahres hat man zu meinem Unverstaendnis den Besitz und den Verkauf von Masken verboten, ausser fuer Apotheken und nach meinem Wissen gab es mindestens eine Zeit lang nur FFP2 Masken als neue Regel auf Rezept in Belgien, und nur in Belgien.
Es gab so tolle PR Nachrichten wie "Illegal FFP2-Masken verkauft: Festnahmen in Namur"
Falls man jetzt wieder ganz normal in einer belgische Apotheke FFP2 kaufen kann, ohne Rezept ist dies Info bis jetzt nicht bei mir angekommen. Wahrscheinlich auch bei vielen andern Belgieren nicht.
Als naechsten wichtigen Schritt waere, auch das Angebot in jedem Supermarkt bereit zu stellen und das Verkaufsverbot fuer den Handel ausserhalb von Apotheken aufzuheben.