Irgendwann fehlt einem der Wortschatz, werden Superlative inflationär. Also, ums kurz und knapp zu sagen: Die Lage ist und bleibt sehr ernst; keine Entspannung in Sicht, im Gegenteil. Wieder sind die wichtigsten Corona-Zahlen stark gestiegen. In der letzten Sieben-Tages-Periode haben sich durchschnittlich knapp 9.000 Menschen mit dem Corona-Virus angesteckt. Das war wieder ein Zuwachs um 68 Prozent. Also immerhin keine Verdopplung mehr innerhalb einer Woche.
Das allerdings dürfe man nicht überbewerten, warnte am Vormittag Yves Van Laethem, Sprecher des Instituts für Volksgesundheit Sciensano. Im Augenblick kann man das noch nicht als den Beginn einer Trendumkehr betrachten, "die Zahlen haben uns schon mehrmals getäuscht".
Bei den Krankenhauszahlen sieht das ohnehin anders aus. Zwischen dem 14. und dem 20. Oktober mussten sich täglich im Durchschnitt fast 300 Menschen in stationäre Behandlung begeben. Das ist ein Zuwachs um 94 Prozent, also eine Verdopplung innerhalb einer Woche. Tendenz steigend, denn allein am Dienstag wurden 400 Covid-Patienten in Kliniken aufgenommen. Im Augenblick werden rund 3.000 Menschen in Krankenhäusern behandelt, fast 500 sind auf der Intensivstation.
"Jeden Tag werden wir mit Zahlen bombardiert, aber viel zu viele Menschen haben vergessen, was das eigentlich bedeutet", sagte der MR-Vorsitzende Georges-Louis Bouchez am Morgen in der RTBF. "Wir müssen endlich aufwachen! Wenn das so weiter geht, dann sind unsere Krankenhäuser in ein paar Wochen ausgelastet", sagte Bouchez. Dessen müss sich jeder bewusst sein.
Bouchez plädiert denn auch quasi auf allen Kanälen für strengere Maßnahmen. "Den Bürgern muss klar sein, dass das so nicht weitergehen kann", sagt der MR-Vorsitzende. "Erstmal müssen alle wieder die bekannten Abstands- und Hygieneregeln einhalten. Offensichtlich tut das einer von zwei Belgiern nicht mehr. Und dann führt leider, leider, kein Weg an neuen, wesentlich strengeren Maßnahmen vorbei."
Am Freitag wird eine neue Sitzung des Konzertierungsausschusses stattfinden. Vertreter aller Regierungen des Landes werden dann erneut über die Lage beraten. Und, in den Zeitungen wird mehr oder weniger offen darüber spekuliert, dass bei der Gelegenheit auch gleich noch einige Schrauben angezogen werden könnten. Die Aussagen von Georges-Louis Bouchez scheinen dem jedenfalls nicht zu widersprechen. Es kursiert auch schon das L-Wort, das man eigentlich gar nicht mehr in den Mund zu nehmen wagt. De Standaard drückte es so aus: "Ein neuer Lockdown ist keine Option - bis es soweit ist".
Bis auf weiteres ist das noch "nur" ein Schreckgespenst, das allerdings schon um die Ecke spinkst... MR-Chef Georges-Louis Bouchez hat schonmal zwei mögliche Maßnahmen vor Augen: Die Wiedereinführung einer allgemeinen Maskenpflicht im öffentlichen Raum; und dann eine Neubewertung der Zulassung von Publikum bei Sportveranstaltungen.
In der Zwischenzeit sorgt aber auch die neue Teststrategie für mächtig Diskussionsstoff. Demnach werden ja bis auf weiteres nicht mehr Hochrisikokontakte getestet, wenn sie denn keine Symptome zeigen. Das sei nötig geworden, da sich das derzeitige Testvolumen als "nicht machbar erwiesen habe", begründete Sciensano-Sprecher Yves Van Laethem die Entscheidung. Hier hätten sich an verschiedenen Stellen Staus gebildet und jeder, der in letzter Zeit einen Test hat ablegen wolle, der wisse, wovon die Rede sei.
Die Sciensano-Sprecher haben aber auch gleich nochmal klargestellt, wer sehr wohl weiter getestet wird. Menschen mit Symptomen werden nach wie vor getestet. Das hat Priorität. Wer Kontakt mit einem positiv getesteten hatte, der muss sich - wie gehabt - in Quarantäne begeben, für sieben Tage nach der derzeitigen Regelung. Nach fünf Tagen musste er bisher einen Test ablegen.
Dieser Test fällt jetzt weg, dafür wird die Quarantäne verlängert. Eigentlich müssten das dann insgesamt 14 Tage sein. Man hat sich aber auf einen von zehn Tagen Kompromiss geeinigt. Das gleiche gilt für Menschen, die aus Roten Zonen zurückkehren. In der Hoffnung, dass sich jeder daran hält.
RoP
Ich würde mir wünschen, alle Entscheidungsträger würden sich noch mal in Ruhe den Offenen Brief „Die Rückkehr zur Rechtsstaatlichkeit ist von absoluter
Dringlichkeit“, der in der Libre Belgique veröffentlicht wurde, durchlesen. Dieser Brief wurde von 45 belgischen Rechtsanwälten und Uniprofessoren der Rechtsfakultäten unterzeichnet.
Wenn ich den Text gelesen habe, ist dann das Virus genauso verschwunden und die Pandemie vorbei, wie wenn man aufhört zu testen?
Dann werde ich ihn sofort lesen.
Oder haben die Juristen auch einen Vorschlag, wie man die Pandemie in den Griff bekommt?
Vielleicht so, wir ihr Mitstreiter für die individuelle Freiheit und Grundrechte Dr. Meyer propagiert:
Alle Kontakteinschränkungen und Maskenpflicht aufheben?
Sie kämpfen einen egoistischen und narzisstischen Kampf auf Nebenkriegsschauplätzen. Zu einem Zeitpunkt, wo die Krankenhäuser sich zusehends füllen und im Stich gelassene Ärzte, Pflegerinnen und Pfleger um das Leben von Menschen kämpfen.
Das Coronavirus ist ein Gesundheitsproblemen und kein juristisches Problem. Man kann es nicht per Dekret abschaffen. Man kann zwar über Sinn oder Unsinn von diversen Maßnahmen diskutieren, doch das ändert auch nichts an der Gefährlichkeit des Virus. Dann wäre man genau wie Don Quijote, der versuchte gegen Windmühlen zu kämpfen.
Oder wie heißt in dem Lied von Pippi Langstrumpf : "...ich mach mir die Welt - widedewidede wie sie mir gefällt..."
Das Grundproblem wird im Artikel benannt:
»Erstmal müssen alle wieder die bekannten Abstands- und Hygieneregeln einhalten. Offensichtlich tut das einer von zwei Belgiern nicht mehr.«
Woran liegt das?
Es müsste doch eigentlich inzwischen dem Allerletzten klar sein, dass es so nicht weitergehen kann.
Wo bleibt die Verantwortung der Bürger für das Gemeinwohl?
Offenbar scheinen 50 Prozent aller Belgier Letzterem entweder keine Bedeutung beizumessen oder sie informieren sich nur noch aus fragwürdigen Quellen (Russia Today etc.).
Liebe Kritiker und Leugner
Ihr werdet erst dann bei mir so etwas wie Verständnis erzeugen, wenn ihr öffentlich bestätigt, dass ihr im Falle einer Covid Erkrankung auf jegliche ärztliche Pflege verzichtet und somit keinem anderen Bürger einen Krankenhausplatz wegnehmt. Ich glaube aber eher, dass gerade die Leugner die Ersten sind, die sich dann über ein kollabierendes Krankenhaussystem beschweren.
Karl Förster,Herzlichen Dank für Ihren Beitrag,endlich jemand der es sagt wie es ist.
Die Corona Leugner und Kritiker werden die ersten sein die um Medizinische Hilfe rufen wenn Sie Infiziert sind.
Mal eine einfache Frage an alle Befürworter der Corona-Maßnahmen: Stellen wir uns vor, ALLE halten sich 100% an ALLE Regeln, und dennoch würden die Infektions- und Sterbezahlen steigen. Was schlagen Sie vor, was in diesem Falle zu tun wäre?
Bitte beachten Sie, dass Menschen sich begegnen müssen, weil Nahrungsmittel vom Feld bis in die Küche, Kleidungsstücke vom Baumwollfeld in den Schrank gelangen müssen, etc.. Da gibt es tausende Wege für das Virus, mitzureisen, nein?
"Was wäre wenn...?
Sonst fällt Ihnen nichts mehr ein, Herr Schmitz, als solche spitzfindigen Fragen.?
Ich schlage Ihnen vor, dass ALLE erst mal die Regeln zu 100 Prozent einhalten. dann sehen wir, was passiert.
Sie sollten der Einladung Folge leisten, die der Chefarzt des Eupener Krankenhauses, Dr. F. Marenne, in seinem BRF-Interview ausgesprochen hat.
Hören Sie mal hinein.
"Eupener Krankenhaus am Rande seiner Kapazitäten"
Sie haben das RTBF-Journal soeben gesehen? Ja?
Aber auch das wird Sie natürlich nicht von Ihrem unerträglichen Mangel an jeglicher Empathie kurieren.
Ach ja, die Würde des Menschen ist für Sie unantastbar. Das Recht, in ein Krankenhaus aufgenommen und die bestmögliche Behandlung genießen zu können, ist da natürlich zweitrangig. Auch, wenn Sie mal, nach Luft ringend, auf dem Flur liegen würden, um darauf zu warten, dass ein Platz an einem Beatmungsgerät frei wird?
Sehr geehrter Herr Konopka,
Sie schreiben „Wir sitzen zuhause und halten uns an alle erdenklichen Regeln“. Mal Hand aufs Herz, Sie wollen mir doch nicht erzählen, dass Sie sich nach jedem Berühren Ihrer Maske, oder einer Türklinke, eines Treppengeländers, einer Haltestange im Bus, eines Stuhls in irgendeinem Wartezimmer Ihre Hände desinfizieren, und sich jetzt strikt an die Einmann-Blase halten, und ihre Maske nach jedem Abnehmen vorschriftsmäßig in einen sterilen Beutel packen, nach jedem Toilettenbesuch bei der Arbeit die Klobrille, den Klobürstengriff und schließlich den Wasserhahn desinfizieren. Und schauen Sie mal, was Ihre Maske mit der Schutzausrüstung eines Labormitarbeiters oder Pflegers, die mit SARS-COV-2 in Kontakt kommen könnten, gemein hat. Und haben nicht vier Mitglieder des Konzertierungsausschusses oder jetzt auch Jens Spahn sich infiziert. Ich gehe doch davon aus, dass Letztere auch Ihre "goldenen" Regeln strikt beachtet haben, oder?
Danke für die passende Antwort an Herrn Schmitz, Herr Schleck.
Meine Antwort hat der BRF nicht veröffentlicht und dies war wahrscheinlich auch besser.
Rhetorisch habe ich mich angesichts der Nachrichten und Bilder gegenüber den nicht locker lassenden Verharmleugnern nicht mehr wirklich unter Kontrolle.
Ich finde deren Gebahren - wie sie wohl auch - unerträglich und einfach nur menschenverachtend.
Von wegen „Würde des Menschen“.
Gerhard Schmitz,würden sich alle zu 100% an die Regeln halte hätten wir eine andere Situation als wir sie nun haben und das ist Fakt.
Und Sie möchten uns nun Verkaufen das das Corona Virus nun auch in Lebensmitteln und Kleidung steckt?Na dann Herzlichen Glückwunsch zum Doktor oder Virologen Titel,oder wie soll man den zweiten Teil ihres Kommentars verstehen.
Gestern und heute in der Bank am Automaten gewesen. Beide Male kamen ältere pe rsonen ohne Maske an den Geldautomaten. Selbst auf Zureden ändert sich nichts. Verstehen diese Leute hier nicht was vor sich geht!!!
Herr Schmitz : Die beste Waffe in diesen Zeiten ist der gesunde Menschenverstand. Leider sind da viele unbewaffnet.
Sehr geehrter Herr Gouders,
Woher nehmen Sie diese Gewissheit, dass die Regeln funktionieren? Und wenn Sie sogar Recht hätten. Wie lange sollten denn diese Regeln beachtet werden? Bis zum Impfstoff? Herr Gouders, die Verantwortung auf die Pharmaindustrie abzuwälzen ist das Gegenteil von Verantwortung übernehmen.
Und schon drängt sich diese „spitzfindige“ Frage auf: Was wenn der Impfstoff NICHT kommt?
Dann schreiben Sie „Und Sie möchten uns nun Verkaufen das das Corona Virus nun auch in Lebensmitteln und Kleidung steckt?“
Man kann sich auch die größte Mühe geben, den anderen falsch zu verstehen. Auf seinem Weg vom Feld auf den Teller wird das Gemüse von sich begegnenden Menschen befördert. Diese Abfolge der menschlichen Begegnungen dient dem Virus als Infektionskette. Hier eine grobe Übersicht: die Landarbeiter begegnen sich untereinander, sie treffen die LKW-Fahrer, die wiederum reden mit Lageristen im Supermarkt, welche wiederum in Kontakt mit Verkäuferinnen kommen, die letztendlich mit Ihnen reden.
Wenn ich mich so umhöre, dann sind die Befürworter von allen neuen Corona-Maßnahmen bis hin zum Lockdown doch meist Menschen, die auf einem Büro arbeiten, Home-Office fähig sein können, Staatsbedienstete und ansonsten Zeitgenossen, die mit Selbstständigkeit im Mittelstand, Horeca, Handwerk, Transport und Industrieproduktion wenig am Hut haben.
Es gibt eines, was immer systemrelevant ist: eine starke Wirtschaft als Rückgrat des sozialen und gesellschaftlichen Daseins. Wenn die Wirtschaft mutwillig gegen die Wand gefahren wird, koste was wolle, was nützt das denn dem Gesundheitswesen letzten Endes? Gibt es dadurch mehr Intensivbetten und Pflegepersonal? Werden alte pensionierte Menschen dann weniger an Corona erkranken bzw. sterben? Man muss sehr naiv, dies zu glauben.
Ist die Mehrheit der Bevölkerung überhaupt für einen Lockdown?
Und kommt mir ja nicht wieder mit Grenzschließungen! Ich werde mich sowieso nicht dran halten. Aber ich werde die AHA-Regeln einhalten!
Die Regeln sind nicht perfekt , Herr Schmitz ! Wenn wir durch die Einhaltung dieser
einfachen Regeln auch nur ein Menschenleben retten, ich hoffe doch, dass es ein paar mehr sind, dann hat sich die Einhaltung doch gelohnt !
Meine Frau und ich halten diese Regeln ein , nicht nur weil ich Aufgrund meines Alters und meiner gesundheitlichen Belastung ( Herz & Lungenkrank) zur Hochrisikogruppe gehören , sondern , weil es eine Möglichkeit ist , das Infektionsrisiko für ANDERE & UNS womöglich zu senken. Keine Schutzmaßnahme ist perfekt zumal dann nicht , wenn man es mit einer noch weitgehenden unbekannten Virusinfektion zu tun hat. Aber nichts tun, ist ganz sicher tödlich!
@ Schmitz: "Hier eine grobe Übersicht [der Infektionskette]: die Landarbeiter begegnen sich untereinander, sie treffen die LKW-Fahrer, die wiederum reden mit Lageristen im Supermarkt, welche wiederum in Kontakt mit Verkäuferinnen kommen, die letztendlich mit Ihnen reden.
Ja, so geht das. Nehmen wir mal an, die Landarbeiter wahren die Distanz zum Lkw-Fahrer, dieser wiederum zum Transporteur, weil beide bei der Lieferung eine Maske tragen, der Lagerist seinerseits vermeidet intensiven Kontakt zu den Verkäuferinnen, die hinter einer Pllexiglasscheibe sitzen, während der Kunde ebenfalls Maske trägt, sich die Hände vor und nach dem Einkauf desinfiziert und den gewohnten Klaaf mit der Nachbarin unterlässt.
Die Maßnahmen sind nicht perfekt, aber auch der Herr Schmitz wird ihnen wohl nicht jeden Nutzen absprechen wollen.
Nehmen wir an bei jeder Etappe läge sie bei 30%. Dann wäre das wie beim Atommüll und der Halbwertzeit. Das Ansteckungsrisiko würde nicht verschwinden, würde aber bei jeder Etappe geringer.