Um die Wartezeiten bei Corona-Tests zu verkürzen, haben die Gesundheitsminister per Videokonferenz neue Richtlinien beschlossen. Die Test-Kapazitäten sind teilweise ausgeschöpft, daher müssen manche lange auf einen Termin oder auf ihr Ergebnis warten. Um das zu vermeiden, sollen Menschen, die keine Symptome zeigen, nicht mehr zwingend getestet werden, sondern länger in Quarantäne. Das gilt für Menschen, die Kontakt mit jemandem hatten, der positiv getestet wurde, aber auch für Reiserückkehrer aus roten Zonen.
Dadurch verringere man die Anzahl der Tests mit einem Schlag um 38 Prozent, teilte der Virologe Steven Van Gucht vom Institut für Volksgesundheit (Sciensano) mit. Die veränderte Test-Prozedur soll mindestens bis zum 15. November gelten, wie die wallonische Gesundheitsministerin Christie Morreale unter anderem in der RTBF bestätigte. Man müsse versuchen, über einen Zeitraum von zwei bis drei Wochen den Druck auf die Testlabore zu verringern, damit diese wieder zeitnah und zuverlässig Testergebnisse liefern könnten.
Außerdem planen die Gesundheitsminister, dass mehr medizinisches Personal die Tests durchführen darf, unter anderem Hebammen, Logopäden und angehende Hausärzte. Es gebe genügend Tests, aber nicht genügend Menschen, die sie durchführen und auswerten, heißt es. Außerdem sollen in besonders betroffenen Gebieten neue Test-Zentren aufgebaut werden.
In den letzten Tagen sind laut Zahlen von Sciensano täglich zwischen 60.000 und 70.000 Corona-Tests durchgeführt worden. Letzte Woche fielen 15,95 Prozent der Tests positiv aus.
Für die Kontaktnachverfolgung sollen zusätzliche Mitarbeiter eingestellt werden. Auch das haben die Gesundheitsminister bei ihrer Videokonferenz beschlossen. Das soll das "Tracing" schneller und effizienter machen.
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rtbf/vrt/sciensano/km/bs
Ich kann eins nicht verstehen. Es war schon die ganze Zeit allgemein bekannt, dass es im Herbst zur 2. Welle kommen wird. Es wurde aber anscheinend nicht für sinnvoll gehalten dafür zu sorgen, dass genug Testkapazitäten vorhanden sind. Das will mir einfach nicht in den Kopf. Oder ist das jetzt das Instrument die Fallzahlen herunterzuschrauben, damit das Land wieder besser da steht?
Entweder will man die Infektionszahlen manipulieren, nach dem Motto keine Tests keine Infektionen
ODER
Es ist eine Bankrotterklärung der belgischen Gesundheitsbehörden inclusive Föderalregierung, egal Alte oder Neue
So wird Belgien absaufen.
Man kann natürlich eine Manipulation der Infektionszahlen vermuten. Nur das würde nichts bringen. Die Anzahl Kranker würde das nicht beeinflussen.
Es gibt eben zu wenig Testkapazitäten. Und da muss man sich auf das Wesentliche konzentrieren. Vielleicht mal die Chinesen fragen, wie man Millionen Menschen innerhalb weniger Tage testen kann.
@Kerstin Wagner
Das Phänomen von zu langsamen und zögerlichen Handeln staatlicher Stellen, ist kein rein belgisches.
Nehmen Sie Deutschland im Jahr 2015, bereits Anfang 2015 gab es Zahlen und Meldungen von FRONTEX, die darauf schließen ließen, dass im Jahr 2015 eine signifikant höhere Zahl Migranten nach Deutschland kommen würde. Als dann, dass Kind in den Brunnen fiel, würde erst zögerlich das BAMF und die Bundespolizei personell verstärkt, was sich natürlich erst mittelfristig auswirken wird.
Oder nehmen sie Belgien, seit Anfang 2015 musste die Armee die föderale und lokale Polizei unterstützen, da diese scheinbar nicht ausreichende Ressourcen hatte. Allerdings ließ sich ab Mitte März 2020 eine signifikante Anzahl an Grenzübergängen polizeilich überwachen, für mich ein Paradox.
Ich denke es hängt damit zusammen, dass der Staat in der Regel öffentliche Güter produziert und er hierbei nicht nach marktwirtschaftlichen Gesetzen handeln muss, wie ein kaufmännischer Unternehmer.
Daher entstehen leider zu oft Fehlallokationen.