Er hoffe doch, dass er niemanden davon überzeugen müsse, dass die Lage sehr ernst ist. Die Infektionszahlen steigen exponentiell, sagte Premierminister Alexander De Croo. Besonders besorgniserregend sei die Lage in den Krankenhäusern. Die Zahl der Neuaufnahmen steige kontinuierlich - und damit auch der Druck auf die Kliniken.
"Das müssen wir in den Griff bekommen. Deswegen haben wir keine Wahl: Wir müssen neue Maßnahmen ergreifen - und zwar schnell."
Damit dürfte endgültig klar sein, in welche Richtung der Konzertierungsausschuss gehen wird. Einzelheiten nannten die beiden Minister nicht, aber die neuen Regeln würden "klar und einfach", versprach De Croo.
Erwartet werden weitere Kontaktbeschränkungen. Auch der Umgang mit den Schulen dürfte zur Sprache kommen. Die in der Taskforce der Französischen Gemeinschaft vertretenen Kinderärzte raten, die Schulen geöffnet zu lassen. Kinder unter zwölf Jahre seien keine Corona-Treiber, zitiert die Zeitung Le Soir den Sprecher der Taskforce. Jugendliche würden sich vor allem außerhalb des Schulgebäudes infizieren. Eine Schließung der Schulen werde deshalb die Übertragungsrate des Virus kaum beeinflussen.
Allgemeinmediziner in Brüssel fordern ihrerseits drastische Maßnahmen, um dem Trend entgegen zu wirken. Es sei zu spät, sich auf Tests und Kontaktverfolgung zu konzentrieren, sagt Elisabeth Wallays, Coronakoordinatorin der Brüsseler Allgemeinmediziner, in der VRT. Sie regt unter anderem an, die Menschen besser zu informieren, zum Beispiel über lokale Stellen.
Die Vertreter der Föderalregierung und der Teilstaaten treffen sich am Freitag um 14 Uhr, um die Lage in der Corona-Krise zu beraten. De Croo will am Freitag auch das sogenannte Corona-Barometer vorstellen, das helfen soll, die Corona-Krise langfristig zu managen.
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