Verschiedene Ärzte-Verbände schlagen Alarm. "Die Maßnahmen nicht zu verschärfen, das wäre ein sträfliches Versäumnis", so fasst auch die Zeitung Het Nieuwsblad die Botschaft der Mediziner zusammen. In einem Offenen Brief üben sie scharfe Kritik an der derzeitigen Vorgehensweise der Politik, genauer gesagt des Nationalen Sicherheitsrats.
Unterzeichnet wurde der Brief von den Vorsitzenden dreier Verbände: Geert Meyfroidt von der Belgischen Vereinigung der Intensivmediziner, Jan Stroobants vom Verband der belgischen Notärzte, und Roel Van Giel von der flämischen Hausärztevereinigung Domus Medica. Ohne eine deutliche Verschärfung drohe dem Land eine schlechte und noch dazu vermeidbare Fortsetzung der ersten Krankheitswelle, schreiben die drei Mediziner.
Sie reagieren damit insbesondere auf die letzte Sitzung des Nationalen Sicherheitsrats vom vergangenen Mittwoch; die Beschlüsse seien "überraschend und befremdlich". Während die Corona-Zahlen stetig stiegen und auch der Druck auf das Gesundheitssystem zunehme, habe der Nationale Sicherheitsrat den Eindruck vermittelt, die Maßnahmen zu lockern, etwa indem man mehr engere Kontakte zuließ. Und dieser Eindruck sei katastrophal.
Die heutige Lage lasse uns keine andere Wahl: Die Maßnahmen müssen verschärft werden. Und hoffentlich, so schreiben die drei Ärzte, hoffentlich wartet der Nationale Sicherheitsrat damit nicht noch zwei Wochen...
Roger Pint
Vorige Woche gab es noch einen offenen Brief von 324 Ärzten und 1.164 Pflegedienstleistern die eine Lockerung der Maßnahmen forderten. 'Es gebe keine medizinische Grundlage die die strengen Maßnahmen weiterhin rechtfertigen würden.'
Heute fordern 3 Mediziner eine Verschärfung der Maßnahmen.
Wenn es eine Einigkeit gibt ist es die dass es keine Einigkeit gibt.