Die Kurve geht wieder steil nach oben. Das Coronavirus ist derzeit stärker präsent als noch im Juli und August. Die Wissenschaftler kritisieren, dass es nicht jetzt schon einen Nationalen Sicherheitsrat gibt. Der findet wie geplant kommenden Montag statt. "Von der Politik kommen zu wenig Signale", sagt der Epidemiologe Pierre Van Damme.
Sollte der Trend sich fortsetzen, dann gehört Belgien schon bald zu den Spitzenreitern in Europa, was die Verbreitung des Virus angeht. Das wäre nicht nur schlecht für den Ruf, sondern schade auch der belgischen Wirtschaft, so Van Damme.
Virologe Marc Van Ranst macht sich Sorgen über die gestiegenen Krankenhausneuaufnahmen. Derzeit infizierten sich zwar vor allem jüngere Menschen, aber die könnten über kurz oder lang die ältere Bevölkerung anstecken. Das würde den Druck auf die Krankenhäuser wieder vergrößern, befürchtet Van Ranst.
Die Experten sind sich einig, dass es keine strengeren Maßnahmen braucht. Die bestehenden Regeln reichten aus. Sie müssten nur befolgt werden, dann gehe die Infektionskurve auch wieder nach unten.
Auch Krankenhausaufnahmen nehmen zu
Im Durchschnitt der letzten sieben Tage liegt die Zahl der Neuinfektionen bei 746 Fällen täglich. Das sind doppelt so viele wie noch vor zwei Wochen, wie Sciensano mitgeteilt hat.
Auch die Krankenhausaufnahmen im Zusammenhang mit Covid 19 nehmen weiter zu. In der letzten Sieben-Tage-Periode waren es im Durchschnitt 31 pro Tag.
Bei der Eröffnung des neuen Corona-Testzentrums am Brüsseler Flughafen äußerte sich Gesundheitsministerin Maggie De Block besorgt wegen der Entwicklung. Das Virus bleibe gefährlich. Deshalb müsse die Bevölkerung weiterhin die Schutzmaßnahmen einhalten, so die Ministerin.
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